ZAHLEN UND FAKTEN ZUM BERLINER WOHNMARKT
Berlin kann auf dem Weg zu einer „Global City“ weiter an Attraktivität gewinnen. Vor dem Hintergrund einer starken Bevölkerungszunahme und einem lahmenden Neubau haben die Preise und Mieten für Wohnungen weiter angezogen.
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2022 hat sich der (Miet-)Preisanstieg trotz der sich wandelnden Rahmenbedingungen weiter fortgesetzt. Sowohl im Bestands- als auch im Neubausegment konnten weitere, teils deutliche, Miet- und Preiszuwächse beobachtet werden.
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Die Bundeshauptstadt bietet ihren Einwohner:innen eine attraktive Mischung aus Kunst und Kultur, Szenevierteln und einer florierenden Wirtschaft. Berlin gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten Europas für Start-ups und Technologieunternehmen und entwickelt sich in den letzten Jahren mehr und mehr zur „Global City“. In Schroders Global City Index wurde Deutschlands größte Metropole 2023 auf dem 22. Platz weltweit gelistet. Dank der starken Hochschuleinrichtungen, den vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten und der Boheme-Kultur boomt die Tech-Szene. Gerade um den kultigen „Alex“ und östlich davon in Friedrichshain-Kreuzberg haben sich sowohl Tech-Schwergewichte wie Amazon und Google als auch einheimische Start-ups wie Zalando, Rocket Internet und Delivery Hero angesiedelt.
- Die rege Marktdynamik in Berlin wurde 2022 einmal mehr durch die positive Bevölkerungsentwicklung begünstigt. Die innovative Metropole mit einer ohnehin gerade für junge Menschen hohen Anziehungskraft konnte eine besonders starke Bevölkerungszunahme – u. a. durch den starken Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine – verzeichnen. Die seit 2015 um rund 6% auf gut 3,66 Mio. (2021) gestiegene Einwohnerzahl dürfte 2022 somit noch einmal deutlich zugelegt haben.
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Demgegenüber steht ein seit Jahren zu geringes Wohnungsangebot, welches die Nachfrage nicht decken kann. Mit 0,8% gehört die Leerstandsquote, die deutlich unter der üblicherweise anzusetzenden Fluktuationsreserve liegt, zu den niedrigsten im Bundesgebiet. Dass sich an der Angebotssituation auch so schnell nichts ändern wird, lässt die geringe Anzahl an Baugenehmigungen und -fertigstellungen vermuten. Schon 2021 konnten mit 14.134 Baufertigstellungen rund 15,6% weniger Fertigstellungen als im Peak 2019 verzeichnet werden.
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Durch die gestiegenen Baukosten und Stornierungen im Wohnungsbau dürfte dieser Wert 2022 erneut unterschritten worden sein. Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Baukosten und der geringen Baufertigstellungen verwundert es nicht, dass eine stärkere Preisdynamik im Neubausegment mit einem Anstieg der Medianmieten um +10% (19,15 €/m²) zu beobachten war. Die Mieten von Wohnungen im Bestand verzeichneten im Mittel einen Anstieg von +3% (14,10 €/m²).
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In Anbetracht der ungebrochenen Attraktivität und Anziehungskraft der Bundeshauptstadt und des nach wie vor akuten Wohnraummangels ist zumindest mittel– bis langfristig mit weiteren (Miet-)Preiszuwächsen, wenn auch nicht mehr in derselben Geschwindigkeit zu rechnen.
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Mieten (Bestand) um 3 % gestiegen
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Preise (Bestand) um 5 % gestiegen
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Besonders starker Preisanstieg (+13 %) in sehr guten Wohnlagen
ZAHLEN, TRENDS & FAKTEN
ZU DEN DEUTSCHEN WOHNMÄRKTEN
Dieser Marktbericht ist Teil des Wohnmarkt-Reports Berlin aus unserer City Report-Reihe. Neben Kennzahlen zu den großen deutschen Standorten enthalten unsere City Reports spannende Artikel zur Stadtentwicklung und zu den aktuellen Trends des Wohnimmobilienmarkts.
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 30.04.2023