🎙️ ZUKUNFT INNENSTADT: UMNUTZUNG VON KAUF- UND WARENHÄUSERN
Früher gehörten Kauf- und Warenhäuser in den Highstreet-Lagen zum Stadtbild. Heute sind die Konzepte und die dazugehörigen Immobilien oft veraltet. Nutzer ziehen aus und große Objekte werden frei für neue Mieter:innen und auch Nutzungen. Was kann aus einem Kauf- und Warenhaus entstehen, wann ist eine Umnutzung wirtschaftlich und wie steht es um die Konversion in andere Assetklassen? Wir sprechen mit Andreas Völker, Managing Director bei BNP Paribas Real Estate, über diese und weitere Themen.
Podcast 10
Drei Fakten zur Episode „Zukunft Innenstadt: Umnutzung von Kauf- und Warenhäusern?“
Warenhäuser haben eine lange Tradition
Die Geschichte der Kauf- und Warenhäuser sowie deren Umwandlungen ist lang. Bis in die 1980er Jahre gab es in Deutschland fünf große Warenhauskonzerne: Hertie, Horten, Karstadt, Kaufhof und Quelle. In jeder Highstreet-Lage prägten sie das Erscheinungsbild. Heute gibt es nur noch GALERIA Karstadt Kaufhof. Ist die Zeit der Kauf- und Warenhäuser abgelaufen? Nein, meint Managing Director Andreas Völker: „In jede A-Stadt gehört meiner Meinung nach ein Kauf- und Warenhaus, aber vielleicht nicht mehr zwei oder drei“. Es braucht neue Ideen und zukunftsweisende Visionen, damit die Kauf- und Warenhäuser mit dem Onlinehandel und auch den Fachmärkten mithalten können.
Der Einzelhandel im Wandel: Wurde nicht genug investiert?
Schon vor der Pandemie und dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof befand sich der Einzelhandel, und damit auch die Warenhäuser, im Umbruch. Die Warenpräsentation hat sich verändert, sodass vielerorts Flächen reduziert wurden. Auch die Immobilie muss sich an diese Veränderungen anpassen, weiß Andreas Völker: „Die Kaufhaus-Immobilie ist meist 20 Jahre oder älter, es wurde nicht genug investiert, weder in die Gebäude noch in die Haustechnik oder die Warenpräsentation.“ Es sind also erhebliche Investition notwendig, um nachfrage- und zukunftsgerechte Immobilien für eine Umnutzung zu gestalten.
Umnutzung – ein schmaler Grat der Wirtschaftlichkeit
Alternative Nutzungen für ein Kauf- und Warenhaus waren oft Fitnessstudios oder Büroräume. Doch gerade am Beispiel der Umnutzung in eine Büroimmobilie zeigt sich der schmale Grat der Wirtschaftlichkeit: Oft müssen so hohe Investitionen vorgenommen werden, um Gebäude arbeitsstättenrichtlinienkonform zu gestalten, dass eine Refinanzierung schwierig wird. Nicht aus jedem Warenhaus kann also ein Büro entstehen und auch nicht der viel benötigte Wohnraum. Vielmehr entscheiden die lokale Lage, die Marktbedingungen und die Immobilie selbst, welche Konversion vorgenommen werden kann.
Diese drei Fakten reichen Ihnen nicht aus? Dann hören Sie jetzt rein in die Podcast-Folge und finden Sie heraus, welches Umwandlungs-Best Practice aus dem Frankfurter Raum Andreas Völker zum Schwärmen bringt!