TROTZ SCHWIERIGEM UMFELD RELATIV STABILER MARKT
Bereits gegen Ende des letzten Jahres zeichnete sich ab, dass die schwächelnde Konjunktur und steigende Zinsen als Folge des Ukraine-Kriegs sich dämpfend auf die Nachfrage nach Büroflächen auswirken. Da die Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung trotz sich häufender positiver Signale noch nicht ganz gewichen ist, fällt der Flächenumsatz auch im ersten Quartal 2023 relativ moderat aus. Mit 144.000 m² wurde sowohl das Vorjahresergebnis als auch der zehnjährige Schnitt jeweils um gut ein Fünftel verfehlt. Im bundesweiten Vergleich setzt sich die Hauptstadt damit erneut an die Spitze vor München. Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen spricht das Ergebnis insgesamt aber für einen durchaus robusten Berliner Büromarkt. Unterstrichen wird diese Aussage dadurch, dass die Nachfrage sich relativ breit auf alle Marktsegmente verteilt. Auch Großabschlüsse größer 5.000 m² tragen mit rund 30 % umfangreich zum Resultat bei. Zu den wichtigsten Abschlüssen zählen gut 19.000 m² der Boston Consulting Group in der Mediaspree sowie knapp 13.000 m² des Jobcenters Marzahn-Hellersdorf.
RELATIV BREITE STREUUNG ÜBER DIE BRANCHEN
Der Flächenumsatz verteilt sich relativ breit gestreut über unterschiedliche Branchen, was für einen stabilen Nachfragesockel spricht. Insgesamt kommen drei Branchengruppen auf zweistellige Umsatzanteile. Auf Platz eins liegt die in Berlin traditionell starke öffentliche Verwaltung, die mit gut 26 % selbst für ihre Verhältnisse auf einen hohen Anteil kommt. Überproportional beteiligt sind auch Beratungsgesellschaften mit fast 21 %, die als hochwertige Dienstleister die Attraktivität des Berliner Markts suchen. Den dritten Rang belegen die traditionell ebenfalls starken sonstigen Dienstleistungen, die gut 14 % beisteuern. Auf knapp 10 % kommen darüber hinaus noch IuK-Technologien, die damit etwas unter ihrem üblichen Schnitt liegen.
LEERSTAND KAUM VERÄNDERT
Der Leerstand notiert wie bereits Ende Dezember 2022 aktuell bei rund 675.000 m², was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Rückgang von 4 % entspricht. Die Leerstandsquote liegt unverändert bei niedrigen 3,2 % im Marktgebiet und bei 1,8 % im CBD. Allerdings werden Untermietflächen in der Bundeshauptstadt zunehmend zum Thema. Ihr Volumen beläuft sich mittlerweile auf 290.000 m², wobei abzuwarten bleibt, inwiefern diese Flächen marktrelevant werden. Vergangene Marktphasen haben gezeigt, dass bei Untervermietungen der Vermietungsaufwand oft den potenziellen Ertrag übersteigt.