BÜROMÄRKTE GEGENÜBER VORJAHR LEICHT IM PLUS
Im ersten Halbjahr 2021 wurden an den acht deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München knapp 1,4 Mio. m² Bürofläche umgesetzt. Trotz der sehr weitreichenden und über lange Monate anhaltenden Lockdown-Maßnahmen wurde damit das Vorjahresergebnis um rund 5 % übertroffen. Während sich Berlin auf einem weiterhin sehr hohen Niveau stabil präsentiert, kann für vier weitere Märkte eine Umsatzsteigerung deutlich jenseits der 25 % vermeldet werden, darunter Frankfurt und Hamburg. Der Großteil der Standorte erzielt Flächenumsätze im langjährigen Durchschnitt und zum Teil auch deutlich darüber. Dies ist umso bemerkenswerter, da das erste Halbjahr weiter im Zeichen der dritten Pandemie-Welle stand, die nach Ostern das Land noch einmal fest im Griff hatte.
POSITIVE MARKTDYNAMIK BREITET SICH AUS
Wie bereits zu Jahresbeginn 2021 fallen die Flächenumsätze im Vorjahresvergleich an den verschiedenen Standorten sehr unterschiedlich aus. Erneut setzen Köln mit +84 % und das benachbarte Düsseldorf mit -32 % die Eckwerte. Auffällig ist, dass die insgesamt positive Marktdynamik der vergangenen Monate im zweiten Quartal auch die Standorte erreicht hat, die einen sehr schwachen Jahresstart hatten. Das Feld rückt zusammen, und es kommt in der Breite mehr Bewegung in den Markt. Einmal mehr ist die Bundeshauptstadt Berlin Primus beim Vergleich der bundesweiten Flächenumsätze. Mit rund 338.000 m² liegt das jüngste Resultat nur 1 % unter dem Vorjahresergebnis und gleichauf mit dem 10-Jahresdurchschnitt. Auf dem zweiten Platz folgt München mit 234.000 m². Hamburg kann sich mit 213.000 m² (+40 % gegenüber dem Vorjahr) auf Rang drei behaupten.
VIEL BEWEGUNG IM MITTLEREN FLÄCHENSEGMENT
Vor allem im mittleren Flächensegment präsentiert sich der Markt sehr stabil und in manchen Größenklassen auch mit einer deutlichen Steigerung. So wird für die Größenklasse 2.001 bis 5.000 m² ein Wachstum des Flächenumsatzes um 10 % und bei den Mietflächen zwischen 1.001 und 2.000 m² um 26 % registriert. Ähnlich umfangreich fällt das Plus von 23 % bei den Verträgen zwischen 201 und 500 m² aus. Nahezu auf Vorjahres-niveau (-4 %) präsentiert sich die Größenkategorie zwischen 5.001 und 10.000 m², die damit ein starkes Signal in den Markt sendet. Bei den Verträgen über 10.000 m² hat sich das Anmietungsgeschehen jüngst spürbar belebt. Der Flächenumsatz notiert hier zwar noch 15 % unter dem Vorjahresergebnis, allerdings sind erste Nachholeffekte erkennbar. Der Marktanteil der Großtransaktionen dürfte sich im weiteren Jahresverlauf wesentlich erhöhen.
LEERSTANDANSTIEG MIT VERMINDERTEM TEMPO
Das Tempo des Leerstandsanstiegs hat sich im zweiten Quartal weiter vermindert. Aktuell beläuft sich das Leerstandsvolumen in den analysierten Städten auf 4,8 Mio. m². Dies entspricht einem Anstieg von rund 24 % gegenüber dem Vorjahresniveau, allerdings fällt die Zunahme in den einzelnen Märkten sehr unterschiedlich aus. Für Berlin und München wird ein Plus von jeweils 60 % registriert. Dennoch notieren die Leerstandsquoten hier weiter auf niedrigem Niveau. In der Bundeshauptstadt liegt sie bei 2,9 %, und in München erreicht sie erstmals nach 2017 wieder die 4 %-Marke. Sie bewegt sich damit weiter unter der Fluktuationsreserve, was auch für die Märkte in Köln (3,6 %), Hamburg (4,1 %), Leipzig (4,3 %) und Essen (4,4 %) gilt. Einzig in Frankfurt (8,0 %) und Düsseldorf (9,2%) notiert die Leerstandsquote deutlich höher.
SPITZENMIETEN STABIL BIS STEIGEND
Zur Jahresmitte präsentieren sich die Spitzenmieten in allen großen Büromärkten weiterhin sehr stabil mit der positiven Ausnahme Köln, wo ein Anstieg der Spitzenmiete auf 26,50 €/m² vermeldet werden kann (plus knapp 2 %). Gegenüber dem Vorjahr sind die Spitzenmieten bundesweit im Durchschnitt um 0,7 % gestiegen allen voran in Leipzig (gut 6 %) und Köln (fast 2 %).
PERSPEKTIVEN
Zur Jahresmitte befinden sich die bundesdeutschen Büromärkte auf einem sehr guten Kurs in Richtung der 3-Millionen-m²-Marke. Vor allem die Zahl der Großtransaktionen dürfte in den kommenden Monaten steigen und so zu einer deutlichen Umsatzsteigerung führen. Für die Spitzenmieten ist aufgrund des weiterhin sehr begrenzten Leerstands in Top-Lagen eine Seitwärtsbewegung oder sogar ein weiterer Anstieg das wahrscheinlichste Szenario.
Kennzahlen Büromarkt Deutschland 1. Halbjahr 2021
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 30.06.2021