WIE ERWARTET NOCH KEIN KONJUNKTURELLER RÜCKENWIND
Die deutschen Büromärkte müssen erwartungsgemäß weiter auf konjunkturellen Rückenwind warten, denn die deutsche Wirtschaft hat in einem schwierigen Weltmarktumfeld noch nicht wieder Fahrt aufnehmen können. Der harte Kurs der EZB im Kampf gegen die Inflation tat im Sommer ein Übriges. Deutschlands wichtige Frühindikatoren von ifo und ZEW haben insbesondere den pessimistischen Blick nach vorn gespiegelt. Das Zurückstellen von Wachstums- und Investitionsentscheidungen blieb entsprechend auf der Tagesordnung, mit direkter Konsequenz für das Anmietungsgeschehen auf den Büromärkten. Dieses bewegt sich weiterhin auf einem unterdurchschnittlichen Niveau, zeigt aber in einer zunehmenden Anzahl von Standorten Stabilisierungs- und erste Aufholtendenzen. Der Flächenumsatz an den acht Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München beläuft sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 auf knapp 1,9 Mio. m². Damit wurde zwar der 10-Jahresdurchschnitt um rund 30 % verfehlt und das gute Vorjahresergebnis blieb in weiter Ferne, allerdings kann gegenüber dem Vorquartal ein leichtes Plus von 5 % vermeldet werden.
BERLIN MIT GROSSEM ABSTAND AUF RANG 1
Mit einem Flächenumsatz von 426.000 m² verfehlt Berlin zwar deutlich das gute Vorjahresresultat, und der 10-Jahres-durchschnitt wird um rund ein Viertel unterschritten, allerdings rangiert die Bundeshauptstadt mit diesem Ergebnis auf No. 1 im bundesweiten Vergleich. München reiht sich mit einigem Abstand und einem Flächenumsatz von 324.000 m² zu Ende September (-37 % unter 10-Jahresdurchschnitt) auf Platz 2 ein. Die bayerische Landeshauptstadt muss mit 87.000 m² in Q3 dann auch das schwächste Quartalsergebnis der vergangenen 20 Jahre notieren, was in erster Linie dem Fehlen von Großverträgen geschuldet ist. Hamburg ist mit München nahezu gleichauf und registriert bis dato einen Flächenumsatz von 321.000 m².
WENIG GROSSABSSCHLÜSSE IN DEN ERSTEN DREI QUARTALEN
Für den insgesamt rückläufigen Flächenumsatz ist in erster Linie ein sehr geringer Anteil von Großabschlüssen verantwortlich. Sowohl Abschlüsse über 10.000 m², die nur gut 9 % zum Ergebnis beitragen (Vorjahr: 20 %) als auch die Kategorie zwischen 5.000 und 10.000 m² mit gut 12 %, weisen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch zum langjährigen Schnitt teils erheblich geringere Umsatzvolumina auf. In den vier Gruppen zwischen 200 und 5.000 m² war hingegen eine relativ ausgeglichene Nachfrage mit Anteilen jeweils zwischen knapp 17 und 20 % zu beobachten.