BÜROMÄRKTE ZURÜCK IN DER SPUR
Obwohl die Corona-Pandemie weiterhin präsent ist, die konjunkturelle Belebung im Herbst ins Stocken geraten ist und in vielen Chefetagen noch Unsicherheit bezüglich des zukünftigen Einsatzes von Homeoffice besteht, zeigen sich die großen deutschen Bürostandorte insgesamt auf Erholungskurs. Für alle wichtigen Immobilienhochburgen kann für das zweite Halbjahr eine deutliche Umsatzsteigerung registriert werden und in vielen Märkten stand das Schlussquartal trotz der anrollenden Omikron-Welle im Zeichen der traditionellen Jahresend-Rallye. Mit einem Flächenumsatz von rund 3,4 Mio. m² wurde das Vorjahresresultat deutlich um 26,5 % übertroffen und das Ergebnis liegt etwa auf dem Niveau des 10-Jahresdurchschnitts (3,5 Mio. m²).
BERLIN SPIELT WEITERHIN IN EIGENER LIGA
Einmal mehr hat sich Berlin mit Abstand an die Spitze der bundesdeutschen Standorte setzen können. Mit einer fulminanten Jahresend-Rallye konnte ein Gesamtjahresumsatz von 834.000 m² und damit ein Plus von 17,5 % gegenüber 2020 erreicht werden. Die bayerische Landeshauptstadt München kann einen Flächenumsatz von 661.000 m² bzw. ein Plus um gut 16 % gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Den dritten Platz hat Frankfurt mit einer beeindruckenden Jahresend-Rallye (Q4: 209.000 m²) erobert. Die Bankenmetropole kann einen Flächenumsatz von 538.000 m² und damit ein Wachstum von knapp 40 % gegenüber dem Vorjahr vermelden. Auf einem ähnlichen Erholungspfad befindet sich der Büromarkt Hamburg, für den ein Gesamtjahresumsatz von 477.000 m² bzw. eine Steigerung von gut 43 % gegenüber dem Vorjahr ausgewiesen werden kann. Köln (337.000 m²; +60 %), Düsseldorf (314.000 m²; +14 %), Leipzig (168.000 m²; +21 %) und Essen (93.000 m²; +9 %) legten ebenfalls deutlich zu.
HOHE AKTIVITÄT IM MITTELGROSSEN MARKTSEGMENT
Anders noch als im ersten Pandemiejahr, zeigt die Analyse des Flächenumsatzes nach Größenklassen eine hohe Marktdynamik im kleinen bis mittleren Marktsegment auf. Die Größenklassen 1.000 bis 2.000 m² sowie 2.000 bis 5.000 m² können im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Ebenso wurden mehr Abschlüsse im kleinteiligen Bereich unter 500 m² registriert. Ungeachtet dessen, zeichnet für den höchsten Anteil des Jahresergebnisses mit 21 % die Kategorie der Großdeals ab einem Volumen von über 10.000 m² verantwortlich.
LEERSTAND STEIGT MIT DEUTLICH VERMINDERTEM TEMPO
Angesichts der anhaltend hohen Bautätigkeit und der über weite Strecken des Jahres verhaltenen Büroflächenumsätze überrascht es wenig, dass das Leerstandsvolumen gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf rund 5,1 Millionen Quadratmeter in den analysierten Märkten gestiegen ist. Das Tempo des Leerstandsanstiegs hat sich aber in den vergangenen drei Monaten an allen Standorten deutlich vermindert und für Köln kann sogar gegenüber Q3 ein Rückgang um 10 % vermeldet werden.
MIETPREISNIVEAUS STABIL BIS STEIGEND
Die Spitzenmieten präsentierten sich im Jahresverlauf stabil mit steigender Tendenz. Mit Ausnahme von Köln, wo bereits im zweiten Quartal ein Mietpreisanstieg auf weiterhin gültige 26,50 €/m² registriert wurde, hat sich der Aufwärtstrend vor allem in München (43 €/m²; +3,50 €), Hamburg (33 €/m²; +1 €/m²) und Berlin (43 €/m²; +3 €/m²) im zweiten Halbjahr bestätigt.
PERSPEKTIVEN
Auch das Jahr 2022 dürfte noch über weite Strecken im Schatten der Corona-Pandemie stehen. Insbesondere in den ersten Monaten des Jahres wird die Omikron-Welle aller Voraussicht nach spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und wohl auch auf weite Teile des gesellschaftlichen Lebens haben. Inwiefern sich die Anmietungstätigkeit im ersten Quartal hiervon unberührt zeigen wird, bleibt abzuwarten. Vor allem jedoch in der zweiten Jahreshälfte 2022 dürfte sich der Flächenumsatz nachhaltig beleben und das Gesamtjahresergebnis an die starken Jahre vor 2019 anknüpfen. Bei der Leerstandsentwicklung zeichnet sich eine weitere Verlangsamung des Anstiegs ab.
Den Überblick zu den Kennzahlen des Büromarkts Deutschland 2021 finden Sie im PDF-Download sowie unter folgendem Link die ausführliche Kennzahlentabelle auf Teilmarktebene.
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 31.12.2021