SEHR GUTE PERFORMANCE TROTZ CORONA-KRISE
Der Dresdner Büromarkt präsentiert sich im von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 robust. Mit einem Flächenumsatz von 94.000 m² wurde der langjährige Durchschnitt sogar um 3 % übertroffen und die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgeführt. Im Vorjahresvergleich verzeichnet die Landeshauptstadt dagegen erwartungsgemäß ein 4 % geringeres Volumen. Betrachtet man diesen Rückgang im Vergleich zu den anderen großen deutschen Bürostandorten, die im Durchschnitt deutlich höhere Umsatzeinbußen aufgrund von Corona hinnehmen mussten, wird die positive Entwicklung des Dresdner Büromarktes eindrucksvoll unterstrichen. Die vergleichsweise hohe Stabilität gegenüber externen Markteffekten ist besonders dem wirtschaftlichen Wachstum der letzten Jahre, dem starken Mittelstand sowie der exzellenten Forschungslandschaft zu verdanken. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass der leichte Rückgang teilweise sogar noch auf ein nicht ausreichendes Angebot an Flächen mit moderner Ausstattungsqualität zurückzuführen ist, sodass im Jahresverlauf nicht alle Gesuche bedient werden konnten.
WICHTIGE NACHFRAGEGRUPPEN WEITER STARK
Auch während der Corona-Pandemie kann der Dresdner Büromarkt auf seine traditionell starken Nachfragebranchen bauen. Wie im Vorjahr erzielt die öffentliche Verwaltung mit einem Ergebnisbeitrag von gut 27 % das höchste Resultat. Mit knapp 21 % können aber auch die Unternehmen der IuK-Technologien ihre Bedeutung am Marktgeschehen im Vergleich zum Vorjahr weiter ausbauen. Dabei profitiert dieser Sektor besonders von zahlreichen Ausgründungen der TU Dresden im Hightech-Segment. Zudem leistet die Sammelkategorie „sonstige Dienstleistungen“ mit knapp 20 % einen wesentlichen Beitrag, was auch abseits der stärksten Branchen die breit diversifizierte Nachfrage nach Büroflächen in der sächsischen Hauptstadt verdeutlicht. Abschließend nehmen, anders als im Vorjahr, auch Unternehmen des Gesundheitswesens (etwa 13 %) mit einem zweistelligen Ergebnisbeitrag am Marktgeschehen teil.
LEERSTAND AUF HISTORISCHEM TIEFSTAND
Der starke Leerstandsabbau der vergangenen Jahre hat sich auch in 2020 fortgeführt, sodass zum Ende des Jahres lediglich 86.000 m² Bürofläche vakant ist. Dies entspricht einer Leerstandsrate von nur 3,0 %, was ein Leerstandsniveau deutlich unter der notwendigen Fluktuationsreserve aufzeigt. Insbesondere die Verfügbarkeit von großen zusammenhängenden Flächen mit einer modernen Ausstattungsqualität ist aktuell sehr gering, wohingegen die Nachfrage für diese Flächen aufgrund von allgemeinen Trends wie „New Work“ weiter sehr hoch ist.
AKTUELL KEINE ENTLASTUNG DURCH BAUAKTIVITÄT
Obwohl in der sächsischen Elbmetropole aufgrund des angespannten Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage neue Büroflächen dringend nötig wären, summieren sich die Flächen im Bau zum Jahresende lediglich auf 90.000 m², wovon jedoch nur noch gut ein Drittel (31.000 m²) dem Vermietungsmarkt zur Verfügung stehen. Aufgrund der dynamischen Mietentwicklung in den vergangenen drei Jahren ist in den nächsten Jahren jedoch mit mehr spekulativen Bauten zu rechnen, was sich schon jetzt im wachsenden Volumen von projektierten Flächen widerspiegelt.
MIETEN LEGEN DEUTLICH ZU
Der starke Angebotsmangel, insbesondere im modernen Segment, schlägt sich auch bei der Mietentwicklung nieder. Die Spitzenmiete, welche für moderne Flächen in der City erzielt wird, notiert zum Jahresende bei 17,50 €/m², was einem Anstieg seit Ende 2019 um gut 16 % entspricht. Auch die Durchschnittsmiete konnte zulegen und liegt aktuell bei 10,50 €/m² (+10,5 % zum Vorjahr).
Perspektiven
Der Dresdner Büromarkt zeigt sich auch in den durch die Corona-Krise verursachten unsicheren Zeiten in sehr guter Verfassung, sodass auch trotz anhaltendem Lockdown in der ersten Hälfte des neuen Jahres mit einem durchschnittlichen Umsatzergebnis zu rechnen ist. Limitierender Faktor für die Umsatzentwicklung könnte allerdings weiterhin das insgesamt zu geringe Angebot bleiben. Vor diesem Hintergrund ist auch in den nächsten 12 Monaten von einem moderaten Anstieg der Mietniveaus auszugehen.
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 31.12.2020