VERBESSERTER JAHRESAUFTAKT
Der Jahresauftakt des Essener Büromarkts fällt trotz der schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besser aus als im Vorjahr und kann sich damit vom bundesweiten Trend etwas loslösen. Mit einem Flächenumsatz von 19.000 m² wurde der langjährige Schnitt zwar um etwa 21 % verfehlt, der sehr schwache Vorjahreswert allerdings um rund 73 % übertroffen. Der Vergleich mit dem Jahresauftakt 2022 zeigt eindrucksvoll, dass sich die Anmietungstätigkeit insbesondere im Segment der Flächen jenseits der 1.000 m² maßgeblich beschleunigt hat. Eine Handvoll Verträge hat den Flächenumsatz im Größensegment zwischen 1.000 m² und 2.000 m² auf rund 6.800 m² steigen lassen; ein Wert, der doppelt so hoch ausfällt wie der 10-Jahresdurchschnitt. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass anders als im Vorjahr ein Abschluss mit mehr als 5.000 m² Mietfläche ins Ergebnis eingeflossen ist: RWE wird rund 5.600 m² im Nordviertel beziehen.
ESSENS LEITBRANCHEN TRAGEN DEN MARKT
Essens Leitbranchen sind auch zum Jahresbeginn 2023 die tragenden Säulen im Markt. An die Spitze der Branchenverteilung haben sich einmal mehr die Verwaltungen von Industrieunternehmen gesetzt. Sie haben ein Drittel zum jüngsten Flächenumsatz beigetragen, wobei vor allem der genannte Abschluss von RWE ins Gewicht fiel. Mit geringem Abstand folgt die öffentliche Verwaltung mit gut 29 % Marktanteil, darunter der Abschluss der Universitätsallianz Ruhr mit gut 1.600 m², der ein starkes Signal für den Wissenschaftsstandort ist. IuK-Technologien komplettieren das Führungstrio. Neben der knapp 1.600-m²-Anmietung der Real Core Group war die Dynamik hier bei Verträgen mit einer Fläche zwischen 300 und 700 m² besonders ausgeprägt.
MODERNER LEERSTAND SINKT
Das Leerstandsvolumen im Essener Marktgebiet ist im Jahresverlauf um gut 7 % auf aktuell 240.000 m² gestiegen, allerdings hat sich das Tempo des Anstiegs im ersten Quartal deutlich verlangsamt. In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 hat eine Ausweitung um nur noch 10.000 m² stattgefunden. Die Analyse des Leerstands nach Flächenqualitäten unterstreicht eindrucksvoll, dass moderne Flächen zunehmend knapp werden. Nur noch 32.000 m² stehen dem Markt kurzfristig zur Anmietung zur Verfügung, was einem Rückgang um knapp 43 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Hiervon sind nur rund 1.900 m² im Citykern und 3.700 m² im Cityrand (Nordviertel) verortet. Die üblichen modernen Leerstandsflächen befinden in den Nebenlagen. Die Leerstandsquote notiert im Marktgebiet bei 7,6 %, was für Essen ein ungewöhnlich hoher Wert ist.