BÜROFLÄCHENUMSATZ ÜBER LANGJÄHRIGEM DURCHSCHNITT
Der Essener Büromarkt blickt zum Endes des Jahres mit insgesamt 133.000 m² Flächenumsatz auf ein moderates Ergebnis zurück. Im Vergleich zu zwei schwachen Vorjahren befindet sich der Markt wieder im Aufwind, sodass das Gesamtvolumen um 43 % zum Vorjahreszeitraum angestiegen ist. Während die Dynamik im ersten Halbjahr verhalten ausfiel, fand in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Marktbelebung statt. Somit wurden rund 70 % und damit das Gros des Gesamtvolumens im dritten (47.000 m²) und vierten (46.000 m²) Quartal generiert. Treiber des Flächenumsatzes waren hierbei Abschlüsse mit mehr als 10.000 m², die erstmals seit 2019 wieder zum Abschluss gebracht werden konnten und auf fast 29 % Marktanteil kommen. Dieses Ergebnis geht zurück auf den Abschluss der Uniklinik Essen (Q3: 16.500 m²) und den jüngsten Deal der Polizei in Rüttenscheid/Bredeney, der mit 21.500 m² fast die Hälfte zum Quartalsumsatz beisteuern konnte. Weiterhin hat ein Großkonzern rund 6.100 m² in der Weststadt angemietet.
GROSSABSCHLÜSSE DOMINIEREN BRANCHENVERTEILUNG
Mit einem Marktanteil von gut 23 % führt die öffentliche Verwaltung die Branchenverteilung wieder an. Dies ist zurückzuführen auf den oben genannten Vertragsabschluss der Polizei. Dicht hinter dem Branchenprimus folgt das Gesundheitswesen, das mit der Uniklinik den zweitgrößten Vertrag des Jahres abschließen konnte und auf gut 21 % kommt. Auf Platz drei folgen wie im Vorjahr die Verwaltungen von Industrieunternehmen mit fast 14 %. Über 10 % notieren zudem die sonstigen Dienstleistungen (knapp 13 %), die zum Vorjahr deutlich an Umsatz verloren haben, sowie die IuK-Technologien (gut 10 %), die wiederum deutlich Anteile dazugewonnen haben. Insgesamt zeigt die Branchenverteilung im Vergleich zu 2021 aufgrund der getätigten Großabschlüsse ein wesentlich gleichmäßigeres Ergebnis.
LEERSTAND STEIGT DURCH STANDORTVERLAGERUNGEN
Trotz der gegenüber dem Vorjahr 2021 wesentlich höheren Anmietungstätigkeit ist der Leerstand im Laufe des Jahres 2022 um gut 20 % auf einen neuen Höchstwert von 230.000 m² gestiegen. Allen voran Standortverlagerungen auch innerhalb des Marktgebietes Essen und damit verbundene Freizüge von Großkonzernen haben zu diesem umfangreichen Anstieg beigetragen. Es wurden vor allem Flächen mit einem normalen Ausstattungsstandard freigezogen, sodass bei den modernen Flächen keine Angebotsausweitung stattgefunden hat. Ganz im Gegenteil: Ihr Volumen ist auf 36.000 m² gesunken. Die Leerstandsquote notiert Ende Dezember bei 7,3 %.