GROSSTRANSAKTIONEN BESTIMMEN DAS MARKTGESCHEHEN
- Auf dem Münchner Investmentmarkt wurden bis zum Ende des dritten Quartals 2024 rund 2,05 Mrd. € investiert, womit das sehr niedrige Vorjahresresultat um gut 90 % übertroffen wurde. Zwar bewegt sich das Transaktionsvolumen damit aktuell rund 43 % unterhalb des langjährigen Durchschnitts, allerdings fällt das Defizit zum gewohnten Niveau in der bayerischen Landeshauptstadt niedriger aus als in vielen anderen A-Städten. Entsprechend liegt München im Ranking der Top-Standorte aktuell auf dem zweiten Rang und ist hinter Berlin der einzige Markt, der bislang die 2-Mrd.-€-Schwelle überschritten hat.
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Maßgeblich beigetragen zum vergleichsweise soliden Abschneiden haben vor allem Großtransaktionen aus dem Retail-Segment. So konnten bereits im ersten Quartal mit den Käufen der 5 Höfe für rund 700 Mio. € sowie der Maximilianstraße 12–14 für gut 250 Mio. € durch zwei Family Offices zwei Benchmark-Transaktionen im Geschäftshausbereich verzeichnet werden. Größter Abschluss des dritten Quartals ist die Transaktion der Pasing Arcaden von URW an Ingka Centres. In einem Marktumfeld, das momentan vor allem von kleinteiligeren Verkäufen geprägt ist, sticht der Umsatzanteil von Großtransaktionen oberhalb der 100-Mio.-€-Marke mit 65 % am Münchner Volumen unter den A-Städten deutlich hervor.
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Bei den Spitzenrenditen hat sich derweil die Stabilisierungsphase erwartungs-gemäß weiter fortgesetzt. So liegt die Netto-Spitzenrendite für Büroobjekte unverändert bei 4,20 %, womit München weiterhin teuerster Standort ist. Während die Spitzenrendite für Logistikobjekte bei 4,25 % notiert, sind für Geschäftshäuser in Top-Lagen derweil 3,45 % anzusetzen.
EINZELHANDELSOBJEKTE MIT NEUER BESTMARKE
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Mit anteilig 71 % liegen Einzelhandelsobjekte derzeit klar an der Spitze der Verteilung des Volumens nach Assetklassen. Mit 1,44 Mrd. € verzeichnen sie einen historischen Bestwert. Demgegenüber kommen Büroobjekte aktuell lediglich auf einen Umsatzanteil von 13 % bzw. 275 Mio. € und damit auf einen der niedrigsten je registrierten Werte. Dies ist ein Beleg dafür, dass für viele Anleger derzeit nur schwer einzuschätzen ist, wie sich angesichts des konjunkturellen Gegenwinds und der eingetrübten Stimmung in der Wirtschaft die Büroflächennachfrage künftig entwickeln wird.
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Nicht zuletzt durch die beiden Großdeals 5 Höfe und Maximiliansstraße 12–14 entfällt aktuell mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens auf die Citylagen, womit sie auch absolut gesehen ein deutlich überdurchschnittliches Resultat verbuchen (1,1 Mrd. €; +56 % ggü. 10-Jahresschnitt). Die übrigen Lagekategorien schneiden deutlich unterdurchschnittlich ab.