ANGEBOTSMANGEL DÄMPFT FLÄCHENUMSATZ
- Der Frankfurter Logistikmarkt präsentiert sich bis zum Ende des dritten Quartals vergleichsweise verhalten. Mit einem Flächenumsatz von 292.000 m² wurde das Rekordergebnis aus dem Vorjahr um rund 53 % und der langjährige Durchschnitt um fast ein Drittel verfehlt.
- Trotz der sich abzeichnenden Rezession ist der vergleichsweise niedrige Flächenumsatz bislang maßgeblich auf den Angebotsmangel zurückzuführen, worin sich nicht zuletzt die starken Vermietungsleistungen der vergangenen Jahre widerspiegeln.
- Die Kombination aus dem starken Nachfrageüberhang sowie den massiv gestiegenen Baukosten zeigen sich derweil auch in der Mietpreisentwicklung. So ist die Spitzenmiete gegenüber dem Vorjahr um 20 Cent auf einen neuen Höchstwert von 7,30 €/m² und die Durchschnittsmiete um 30 Cent auf 5,80 €/m² angestiegen. In der Konsequenz ist aktuell zu beobachten, dass viele Unternehmen ihre Verlängerungsoptionen in Anspruch nehmen, anstatt in neue Flächen zu).
KLEINE FLÄCHEN UND LOGISTIKER DOMINIEREN UMSATZ
- Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die einzelnen Größenklassen zeigt ein für den Frankfurter Markt ungewohntes Bild. Während üblicherweise die Großdeals dominieren, wurden im aktuellen Jahr lediglich drei Deals mit zusammen rund 93.000 m² im Segment oberhalb der 20.000-m²-Marke registriert. Im langjährigen Schnitt tragen Großdeals üblicherweise rund 150.000 m² zum Ergebnis bei. Der mit Abstand größte Abschluss des Jahres stellt die Anmietung von 40.000 m² Logistikfläche durch B+S Logistik in Hammersbach dar.
- Logistikdienstleister steuern mit mehr als der Hälfte (57 %) überdurchschnittlich zum Umsatz bei. Sowohl Handelsunternehmen als auch Industrie- und Produktionsunternehmen können dagegen im Jahresverlauf bislang noch nicht an ihre Ergebnisse der letzten Jahre anknüpfen und sind mit knapp 25 % bzw. fast 10 % bislang noch unterrepräsentiert.
KENNZAHLENTABELLE
PERSPEKTIVEN
- Das mangelnde Angebot an kurzfristig verfügbaren Hallenflächen wird aller Voraussicht nach auch in den letzten drei Monaten des Jahres das marktbestimmende Thema bleiben. Insbesondere infrastrukturell begünstigte multimodale Lagen in Flughafen-/Stadtnähe sind weiterhin stark gefragt, können allerdings nicht immer bedient werden. Entsprechend kommt es vermehrt zu Ausweichprozessen in peripherere Lagen.
- Derweil ist ein weiterer leichter Anstieg des Mietpreisniveaus vor dem Hintergrund der hohen Inflation, gestiegener Baukosten und knappen Baulandflächen in den kommenden Monaten nicht auszuschließen. Hinzu kommt, dass die konjunkturellen Unsicherheiten Projektentwickler zunehmend vor Herausforderungen stellt, weshalb eine rasche Ausweitung des Flächenangebots derzeit nicht in Sicht ist.
LOGISTIKMARKTREGION FRANKFURT
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Herausgeber: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 30.09.2022
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