ÜBERDURCHSCHNITTLICHER JAHRESAUFTAKT
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Der Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres einen Flächenumsatz von 73.000 m². Mit diesem Ergebnis kann er sich nicht nur um 18 % gegenüber dem Vorjahr steigern, sondern liegt auch 40 % über dem zehnjährigen Durchschnitt.
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Eine leichte Zunahme von größeren Verträgen hat einen wesentlichen Beitrag zu diesem positiven Resultat geleistet. Zu nennen sind hier im Wesentlichen zwei Vermietungen in Kabelsketal, wo zum einen das zur JobRad-Gruppe gehörende Unternehmen BravoBike rund 21.000 m² Fläche sowie zum anderen der Logistiker Elflein Logistik 17.400 m² angemietet haben.
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Neben einem niedrigen Eigennutzeranteil von 16 % ist auffällig, dass der Neubauanteil im ersten Quartal mit gut 11 % des Flächenumsatzes bisher noch auf einem recht niedrigen Niveau notiert, während der Zehnjahresdurchschnitt dieses Segments fast 60 % beträgt.
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Trotz des guten Ergebnisses sind die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem Leipziger Markt weiterhin spürbar. Auf der Nachfrageseite ist zwar eine leichte Stimmungsaufhellung wahrnehmbar, die Abschlussbereitschaft ist jedoch nach wie vor etwas verhalten. Dabei hat sich das Flächenangebot insbesondere in der Peripherie durch einige spekulativ errichtete Neubauobjekte ausgeweitet.
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Vor diesem Hintergrund steht die Spitzenmiete unter Druck und hat auf 5,70 €/m² nachgegeben. Die Durchschnittsmiete notiert gegenüber Ende 2024 unverändert bei 5,10 €/m².
ZUNAHME IM GROSSFLÄCHIGEN SEGMENT
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Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen weist im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum wieder einen höheren Anteil der Segmente ab 12.000 m² auf. Mit knapp 53 % steuern die beiden größten Mietverträge des ersten Quartals bereits mehr als die Hälfte des Flächenvolumens zum Ergebnis bei. Bemerkenswert ist darüber hinaus der hohe Anteil der Kategorie 5.000 bis 8.000 m², die mit gut 37 % am Resultat beteiligt ist. Unterrepräsentiert sind bisher dagegen die kleineren Verträge unter 5.000 m² und das Größensegment 8.000 bis 12.000 m², in dem noch keine Abschlüsse registriert wurden.
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Auch die Branchenverteilung wird stark von den beiden großen Mietverträgen geprägt. Handelsunternehmen liegen dabei mit rund 44 % vor Logistikdienstleistern, die auf knapp 42 % kommen. In diese beiden Kategorien entfallen darüber hinaus insgesamt die meisten Abschlüsse. Die im langjährigen Vergleich sehr aktiven produzierenden Unternehmen zeichnen bislang nur für 7 % des Umsatzes verantwortlich.
PERSPEKTIVEN
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Der Leipziger Logistikmarkt ist mit einem überdurchschnittlichen Flächenumsatz sehr gut in das Jahr gestartet und trotzt damit ein Stück weit den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Nachfrage konzentriert sich dabei aktuell stark auf zentrale Lagen des Marktgebiets. Wie zügig eher periphere Standorte wieder höheres Interesse bei Mietern gewinnen, bleibt abzuwarten. Durch die Fertigstellung spekulativ errichteter Flächen besteht hier die Chance, moderne Flächen kurzfristig anmieten zu können. Baustarts weiterer Projektentwicklungen sind indes zunächst nicht zu erwarten.
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Die weitere Marktentwicklung wird derzeit von sehr unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Die unberechenbare und von häufigen Wendungen gekennzeichnete US-Handels- und insbesondere Zollpolitik sorgt aktuell weltweit für Unsicherheit bei Unternehmen. Die Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft und speziell auf den Logistikmarkt sind derzeit kaum abschätzbar.
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Davon abgesehen ist grundsätzlich eine etwas positivere Stimmung und etwas mehr Zuversicht als im Vorjahr im Markt wahrnehmbar. Von dem für Deutschland beschlossenen Sondervermögen für Infrastruktur und Rüstung dürften zudem positive Impulse auf die konjunkturelle Entwicklung ausgehen, was auch die Logistikflächennachfrage fördern sollte.
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Nach dem guten Jahresauftakt erscheint aus heutiger Sicht ein spürbar höherer Flächenumsatz als im Vorjahr (221.000 m²) das wahrscheinlichste Szenario für das Gesamtjahr. Durch das breite Neubauflächenangebot in peripheren Lagen des Markts bleibt die Spitzenmiete unter Druck, nichtsdestotrotz dürfte sich das Mietpreisniveau zunächst stabil entwickeln.