KAUM GROSSABSCHLÜSSE, ABER DYNAMIK IM KLEINTEILIGEN FLÄCHENSEGMENT
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Der Leipziger Logistikflächenmarkt erzielt im ersten Halbjahr einen Flächenumsatz von 88.000 m². Dies entspricht einer Abnahme um gut 52 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und weicht mit -34 % auch deutlich vom zehnjährigen Durch-schnitt ab. Nach einem guten Jahresstart mit einem überdurchschnittlich hohen Ergebnis wurden im zweiten Quartal vor allem kleinere Abschlüsse verzeichnet, sodass weitere Umsatztreiber fehlten. Mit knapp 62 % entfällt darüber hinaus der überwiegende Teil des Umsatzes auf Eigennutzer.
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Auch an fast allen anderen großen Logistikstandorten und am bundesweiten Gesamtmarkt liegen die Flächenumsätze zur Jahresmitte unter dem langjährigen Schnitt. Durch die anhaltend schwache konjunkturelle Entwicklung sind viele Unternehmen gerade im großflächigen Segment spürbar zurückhaltender, was die Anmietung neuer Flächen angeht und neigen dazu, wenn möglich, bestehende Mietverträge zu verlängern.
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Während das Leipziger Flächenangebot innerhalb des Stadtgebiets weiterhin zu gering ist und mangels geeigneter Grundstücke im Wesentlichen aus frei werdenden Bestandsflächen besteht, wächst das Angebot im peripheren Bereich durch den Baufortschritt und die Fertigstellung von noch nicht vermieteten Projektentwicklungen.
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Die Mietpreise haben sich nach dem deutlichen Anstieg in den Jahren 2022 und 2023 im ersten Halbjahr stabilisiert und folgen damit dem bundesweit zu beobachtenden Trend von sich überwiegend konstant entwickelnden Mieten. Die Spitzenmiete notiert dementsprechend weiterhin bei 5,90 €/m², die Durchschnittsmiete liegt bei 5 €/m².
LOGISTIKDIENSTLEISTER STÄRKSTE BRANCHE
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Der Flächenumsatz nach Größenklassen wird von den größeren Abschlüssen des ersten Quartals dominiert. Knapp 39 % entfallen auf die Kategorie ab 20.000 m², wohinter sich der Neubau von DHL im StarPark in Halle mit rund 34.000 m² verbirgt. Gänzlich unbesetzt bleibt bisher das Segment zwischen 12.000 und 20.000 m², während die Klasse von 8.000 bis 12.000 m² knapp 24 % erreicht, in die Opes Solar Mobility in Zwenkau (10.800 m²) sowie ThyssenKrupp Automotive Systems in Leipzig (10.000 m²) fallen.
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Bei der Branchenverteilung erzielen Logistikdienstleister aufgrund der großflächigen DHL-Entwicklung fast die Hälfte des Flächenumsatzes. Produzierende Unternehmen zeichnen für knapp 34 % des Ergebnisses verantwortlich, während Handelsunternehmen 13,5 % beisteuern. Damit sind die beiden letztgenannten Branchen im langfristigen Vergleich bisher noch unterrepräsentiert.
PERSPEKTIVEN
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Die Nachfragedynamik für die zweite Jahreshälfte hängt ganz wesentlich von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab. Durch die derzeit eher schwachen konjunkturellen Rahmenbedingungen stellen viele Unternehmen ihre Expansionspläne zunächst zurück und warten auf ein spürbares Anziehen der Wirtschaft. Dies gilt insbesondere für das großflächige Hallensegment, in dem im ersten Halbjahr lediglich ein Vertrag verzeichnet wurde und das damit auf einen wesentlich geringeren absoluten Umsatzbeitrag kommt als insbesondere in den vergangenen fünf Jahren.
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Während von den führenden Wirtschaftsinstituten bis zum Jahresende nur ein leichtes Wirtschaftswachstum für Deutschland prognostiziert wird, sollte von der Weltwirtschaft mehr Dynamik ausgehen. Nichtsdestotrotz muss damit gerechnet werden, dass der Flächenumsatz auch im Gesamtjahr nicht an den zehnjährigen Durchschnitt (295.000 m²) heranreichen wird.
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Auf der Angebotsseite ist davon auszugehen, dass die beschriebene Zweiteilung des Marktes mit einem zu geringen Flächenangebot auf dem Leipziger Stadtgebiet und einem größeren Angebot in der äußeren Peripherie weiter fortbestehen wird. Die dort derzeit im Bau befindlichen spekulativen Projektentwicklungen größeren Umfangs werden voraussichtlich in den kommenden Quartalen fertiggestellt und bis dahin noch nicht vollständig vom Markt absorbiert werden.
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Für das Mietpreisniveau sind vor diesem Hintergrund zunächst kaum Veränderungen zu erwarten. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich das größer werdende Angebot an Neubauflächen in der Peripherie auf die Mietpreisentwicklung auswirken wird.