FLÄCHENUMSATZ UNTER LANGJÄHRIGEM SCHNITT - JEDOCH AUFWÄRTSTREND IM DRITTEN QUARTAL
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Der Leipziger Markt für Lager- und Logistikflächen erzielt bis zum Ende des dritten Quartals 2024 einen Flächenumsatz von 182.000 m². Während das starke Vorjahresergebnis damit um knapp ein Drittel unterschritten wurde, fällt der Rückgang gegenüber dem langjährigen Schnitt mit -13 % etwas moderater aus.
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Maßgeblich zurückzuführen ist das vergleichsweise verhaltene Resultat auf die anhaltende konjunkturelle Flaute in Deutschland. Zwar kann insgesamt weiterhin eine solide Nachfrage, insbesondere nach modernen Flächen in zentralen Lagen, im Leipziger Markt verzeichnet werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten zögern jedoch viele Unternehmen derzeit ihre Anmietungsentscheidungen heraus.
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Als positives Signal kann derweil gewertet werden, dass im dritten Quartal eine leicht ansteigende Aktivität im großflächigen Segment oberhalb von 10.000 m² verzeichnet werden konnte. Dies hat sich dann auch direkt im Flächenumsatz widergespiegelt, welcher sich im dritten Quartal auf 94.000 m² beläuft und damit oberhalb der beiden Vorquartale liegt. Allein 40.000 m² hiervon entfallen auf den Baustart des neuen Logistikzentrums des Eigennutzers Beiersdorf AG in Leipzig-Seehausen. Größter Vermietungsabschluss – sowohl des dritten Quartals als auch des laufenden Jahres – war die Anmietung von 17.000 m² durch K&S Logistik in Halle.
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Bei den Mieten zeichnet sich bereits seit Ende des letzten Jahres eine Seitwärtsbewegung ab. Während die Durchschnittsmiete bei 5,00 €/m² liegt, können für die Spitze 5,90 €/m² vermeldet werden.
GROSSABSCHLÜSSE WESENTLICH AM ERGEBNIS BETEILIGT
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Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die einzelnen Branchen wird mit anteilig 46 % von Industrie- bzw. Produktionsunternehmen angeführt. Neben dem bereits genannten Eigennutzerbaustart finden sich mit den Anmietungen von 10.800 m² durch Opes Solar Mobility in Zwenkau sowie von Thyssenkrupp Automotive Systems über 10.000 m² im Leipziger Industriepark Nord noch zwei weitere Abschlüsse der Branche in der Liste der größten Verträge des Jahres. Ebenfalls bedeutende Umsatzbeiträge leisten darüber hinaus auch Logistikdienstleister, welche 40 % zum Resultat beisteuern. So ist mit der Erweiterung des bestehenden DHL Multi-User Campus in Halle um 34.000 m² unter anderem auch der zweitgrößte Abschluss des bisherigen Jahres Logistikern zuzurechnen.
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Wie für den Leipziger Markt üblich, wird auch im aktuellen Jahr die Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen vom Segment >12.000 m² dominiert. So geht rund die Hälfte des Gesamtergebnisses auf diesen Bereich zurück.
PERSPEKTIVEN
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Der Leipziger Logistikmarkt spiegelte in den ersten neun Monaten des Jahres die verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wider. Viele Unternehmen befinden sich derzeit in einer abwartenden Haltung, sodass insbesondere spürbar weniger Expansionsanmietungen vollzogen werden, von denen der Leipziger Markt in den vergangenen Jahren noch deutlich profitierte.
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Vor dem Hintergrund, dass die konjunkturelle Trendwende nach Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute voraussichtlich noch nicht im Schlussquartal 2024 eingeleitet wird, ist für die kommenden drei Monate kein großer Sprung beim Flächenumsatz zu erwarten. Ein Gesamtjahresresultat im Bereich von 250.000 m² ist aus heutiger Perspektive das wahrscheinlichste Szenario. Aktuell deutet jedoch vieles auf mehr konjunkturellen Rückenwind im Jahr 2025 hin, sodass perspektivisch eine wesentliche Nachfragebelebung zu erwarten ist.
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Abzuwarten bleibt derweil, wie sich das Mietpreisniveau entwickelt. So ist der Schwerpunkt des Logistikflächenangebots auf dem Leipziger Markt durch die vergleichsweise hohe Bauaktivität der letzten Jahre mittlerweile im modernen Flächensegment zu verorten. Entsprechend dürfte die Durchschnittsmiete in den kommenden Monaten noch weiter nach oben tendieren. In der Spitze wiederum ist eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich. So dürfte es einige Quartale dauern, bis die erwartete Nachfragebelebung die aktuelle Baupipeline absorbiert.