NACHFRAGE VOR ALLEM IM KLEINTEILIGEN SEGMENT LEBHAFT
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Der Leipziger Lager- und Logistikflächenmarkt hat im Jahr 2024 einen Flächenumsatz von 221.000 m² erzielt. Im Vergleich zum überdurchschnittlichen Ergebnis des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang um knapp 32 %. Durch die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen agieren Unternehmen aktuell deutlich zögerlicher, was sich vor allem in einem spürbar geringeren Umsatz im großflächigen Segment über 20.000 m² widerspiegelt. Während die Anzahl der registrierten Abschlüsse im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt, fehlen die großen Flächen für ein entsprechend höheres Ergebnis.
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Das Flächenangebot hat sich gleichzeitig durch einige spekulativ errichtete Neubauobjekte in der Peripherie ausgeweitet. Zwar ist davon auszugehen, dass darüber hinaus kaum noch mit weiteren Neubauprojekten begonnen wird, nichtsdestotrotz resultieren aus dem derzeitigen Angebot Chancen für Nutzer, moderne, großflächige Hallen kurzfristig anmieten zu können.
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Der Eigennutzeranteil liegt mit knapp 44 % auf einem überdurchschnittlichen Niveau, wozu die beiden größten Abschlüsse des Jahres mit den Baustarts von Beiersdorf (40.000 m²) in Leipzig und DHL (34.000 m²) in Halle (Saale) einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Wie bereits im Vorjahr wurden die meisten Flächen im Neubausegment umgesetzt (69 %), wodurch die Durchschnittsmiete im Jahresverlauf um 3 % auf 5,10 €/m² zugelegt hat.
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Durch das ausgeweitete Neubauflächenangebot steht die erzielbare Spitzenmiete aktuell unter Druck, notiert aber nach wie vor bei 5,90 €/m². Ob dieses Niveau auch im Jahr 2025 gehalten werden kann, bleibt abzuwarten.
PRODUKTION GENERIERT DIE HÄLFTE DES UMSATZES
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Bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen liegt das Segment über 20.000 m² durch die beiden Eigennutzer-Abschlüsse mit einem Drittel des Ergebnisses an erster Position. Daneben verteilt sich die Nachfrage mit Anteilen zwischen 10 % und 17 % recht gleichmäßig auf die einzelnen Bereiche, was die grundsätzlich breite Nachfrage des Markts unterstreicht. Bemerkenswert ist dabei auch, dass die kleineren Abschlüsse bis 8.000 m² mit ihrem Ergebnis absolut betrachtet im langjährigen Durchschnitt liegen.
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Bei der Branchenverteilung zeichnen produzierende Unternehmen allein für die Hälfte des Flächenumsatzes verantwortlich, und auch Logistikdienstleister leisten mit 37 % einen hohen Beitrag. Auffallend ist dagegen der mit gut 11 % niedrige Anteil des Handels-segments. Nachdem der E-Commerce-Sektor in den vergangenen Jahren einige sehr große Abschlüsse innerhalb des Marktgebiets beisteuerte, hat sich sein Expansionstempo aktuell spürbar verlangsamt.
PERSPEKTIVEN
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Aus heutiger Perspektive ist davon auszugehen, dass die Rahmenbedingungen für den Logistikmarkt zunächst herausfordernd bleiben und sich der Flächenumsatz vor diesem Hintergrund 2025 stabil entwickelt. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen zwei Jahre in Verbindung mit den niedrigen Prognosen der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute, die allenfalls von einem leichten Wachstum ausgehen, dürften sich weiterhin dämpfend auf die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen auswirken.
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Neue Impulse könnten sich jedoch für den Markt ergeben, wenn die weitere wirtschaftspolitische Ausrichtung nach der Bundestagswahl klarer wird und auch von internationaler Seite wie den USA eine deutliche wirtschaftspolitische Linie erkennbar wird.
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Darüber hinaus bestehen Nachfragepotenziale auf Seiten der Handelsunternehmen, die beispielsweise durch die Expansion großer asiatischer Player aus dem E-Commerce-Segment wieder für deutlich mehr Bewegung im Markt sorgen dürften. Und auch aus den laufenden Transformationsprozessen in der Automobil-industrie sollte weiterer Flächenbedarf im Markt resultieren.
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Da in der Leipziger Peripherie ein ausreichendes Angebot an modernen Flächen für Flächenexpansion und -verlagerung zur Verfügung steht, dürfte sich eine spürbare Marktbelebung unmittelbar positiv auf den Flächenumsatz auswirken.