Trends und Entwicklungen des Wohnmarkts in Deutschland
Der deutsche Wohnimmobilienmarkt steckte 2023 weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Neben den deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hemmen ein beispielloser Anstieg der Baukosten und der Leitzinsen nicht nur die Transaktionsmärkte, sondern auch den Wohnungsbau. Infolge spürbar angestiegener Finanzierungskosten müssen einige Projekte neu kalkuliert werden und verzögern sich oder mussten schon aufgegeben werden. Die erschwerte Refinanzierung führte bereits zu einigen Insolvenzen unter Projektentwicklern.
DIE INHALTE IM ÜBERBLICK
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Prolog [»]
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Wohn-Investmentmarkt Deutschland
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Mietwohnungsmarkt Deutschland
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Marktdaten zu den wichtigen deutschen Städten
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Factsheets zu 109 kreisfreien Städten
STARK GESTIEGENE ZINSEN UND BAUKOSTEN DETERMINIEREN DEN WOHNIMMOBILIENMARKT WEITER NEGATIV
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Der deutsche Wohnimmobilienmarkt steckte 2023 weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Neben den deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hemmen ein beispielloser Anstieg der Baukosten und der Leitzinsen nicht nur die Transaktionsmärkte, sondern auch den Wohnungsbau. Infolge spürbar angestiegener Finanzierungskosten müssen einige Projekte neu kalkuliert werden und verzögern sich oder mussten schon aufgegeben werden. Die erschwerte Refinanzierung führte bereits zu einigen Insolvenzen unter Projektentwicklern.
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Vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds und insbesondere aufgrund der angezogenen Finanzierungkosten hat der Preisauftrieb von Eigentumswohnungen zum ersten Mal seit Jahren in seiner Breite vorerst ein Ende gefunden. Gerade im Bestandssegment können Käufer und Verkäufer sich selten auf ein für beide Seiten tragbares Preisniveau einigen. Daher nehmen viele Marktakteure weiterhin eine sehr abwartende Haltung ein. Dies wird auch durch das sehr geringe Investmentvolumen von 5,2 Mrd. € im Jahr 2023 deutlich, das rund 72 % unter dem langjährigen Durchschnitt notiert.
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In Anbetracht der nach wie vor hohen ETW-Preise und eines sehr angespannten Mietwohnungsmarkts verteuerten sich erstmals seit vielen Jahren die Mieten stärker als die Eigentumswohnungspreise. Dies ist bezeichnend für die nach wie vor fundamental solide Nachfrageseite und die sehr geringen Neubauaktivitäten. Auch 2024 ist ein stärker als bislang beobachteter Anstieg der Mieten zu erwarten.
DEUTSCHLANDS BEVÖLKERUNG WIRD ALLER VORAUSSICHT NACH BIS 2030 WEITER WACHSEN
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Die Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren von 81,2 Mio. (2014) auf 84,4 Mio. Einwohner (2022) gewachsen. Aktuell ist ein beschleunigtes Bevölkerungswachstum zu beobachten: Zwischen 2021 und 2022 wurde ein Plus von rund 1,1 Mio. Einwohnern verzeichnet. Für 2023 kann mit einem Zuwachs von rund 170.000 Einwohnern gegenüber 2022 gerechnet werden. Geflüchtete im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben hier einen wesentlichen nachfragerelevanten Anteil.
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Zwischen 2023 und 2030 dürfte sich die Bevölkerungszahl auf hohem Niveau bei gut 85 Mio. Einwohner stabilisieren (nach Modellrechnungen des Pestel Instituts).