Report institutionelle Investoren 2024

Residential Report Deutschland 2024

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Trends und Entwicklungen des Wohnmarkts in Deutschland

Der deutsche Wohnimmobilienmarkt steckte 2023 weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Neben den deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hemmen ein beispielloser Anstieg der Baukosten und der Leitzinsen nicht nur die Transaktionsmärkte, sondern auch den Wohnungsbau. Infolge spürbar angestiegener Finanzierungskosten müssen einige Projekte neu kalkuliert werden und verzögern sich oder mussten schon aufgegeben werden. Die erschwerte Refinanzierung führte bereits zu einigen Insolvenzen unter Projektentwicklern.

DIE INHALTE IM ÜBERBLICK

  • Prolog [»]
  • Wohn-Investmentmarkt Deutschland
  • Mietwohnungsmarkt Deutschland
  • Marktdaten zu den wichtigen deutschen Städten
  • Factsheets zu 109  kreisfreien Städten
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PROLOG

STARK GESTIEGENE ZINSEN UND BAUKOSTEN DETERMINIEREN DEN WOHNIMMOBILIENMARKT WEITER NEGATIV

  • Der deutsche Wohnimmobilienmarkt steckte 2023 weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Neben den deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hemmen ein beispielloser Anstieg der Baukosten und der Leitzinsen nicht nur die Transaktionsmärkte, sondern auch den Wohnungsbau. Infolge spürbar angestiegener Finanzierungskosten müssen einige Projekte neu kalkuliert werden und verzögern sich oder mussten schon aufgegeben werden. Die erschwerte Refinanzierung führte bereits zu einigen Insolvenzen unter Projektentwicklern.

  • Vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds und insbesondere aufgrund der angezogenen Finanzierungkosten hat der Preisauftrieb von Eigentumswohnungen zum ersten Mal seit Jahren in seiner Breite vorerst ein Ende gefunden. Gerade im Bestandssegment können Käufer und Verkäufer sich selten auf ein für beide Seiten tragbares Preisniveau einigen. Daher nehmen viele Marktakteure weiterhin eine sehr abwartende Haltung ein. Dies wird auch durch das sehr geringe Investmentvolumen von 5,2 Mrd. € im Jahr 2023 deutlich, das rund 72 % unter dem langjährigen Durchschnitt notiert.

  • In Anbetracht der nach wie vor hohen ETW-Preise und eines sehr angespannten Mietwohnungsmarkts verteuerten sich erstmals seit vielen Jahren die Mieten stärker als die Eigentumswohnungspreise. Dies ist bezeichnend für die nach wie vor fundamental solide Nachfrageseite und die sehr geringen Neubauaktivitäten. Auch 2024 ist ein stärker als bislang beobachteter Anstieg der Mieten zu erwarten.

DEUTSCHLANDS BEVÖLKERUNG WIRD ALLER VORAUSSICHT NACH BIS 2030 WEITER WACHSEN

  • Die Bevölkerung in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren von 81,2 Mio. (2014) auf 84,4 Mio. Einwohner (2022) gewachsen. Aktuell ist ein beschleunigtes Bevölkerungswachstum zu beobachten: Zwischen 2021 und 2022 wurde ein Plus von rund 1,1 Mio. Einwohnern verzeichnet. Für 2023 kann mit einem Zuwachs von rund 170.000 Einwohnern gegenüber 2022 gerechnet werden. Geflüchtete im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben hier einen wesentlichen nachfragerelevanten Anteil.

  • Zwischen 2023 und 2030 dürfte sich die Bevölkerungszahl auf hohem Niveau bei gut 85 Mio. Einwohner stabilisieren (nach Modellrechnungen des Pestel Instituts).

 

DER JÜNGST STARK RÜCKLÄUFIGE LEERSTAND SPRICHT FÜR EIN SICH BESCHLEUNIGENDES MIETPREISWACHSTUM

  • Spiegelbildlich zu dem aktuell hohen Bevölkerungswachstum ist auch der marktaktive Leerstand in Deutschland in den letzten zehn Jahren deutlich zurück gegangen. Dabei ist der stärkste Rückgang mit 0,3 Prozentpunkten zwischen 2021 und 2022 zu verzeichnen gewesen.

  • Zum ersten Mal ist der CBRE-empirica-Leerstandsindex zwischen 2021 und 2022 in allen Kreisen gesunken. Dies ist im Wesentlichen durch eine relativ flächendeckende Wohnraumnachfrage durch Geflüchtete aus der Ukraine zu erklären.

  • Vor dem Hintergrund eines deutlich rückläufigen marktaktiven Leerstands dürfte der Druck auf die Mieten von Wohnimmobilien erheblich zunehmen.

BAUFERTIGSTELLUNGEN SINKEN VORAUSSICHTLICH BIS 2026

  • Der deutsche Wohnungsbau wird aktuell durch die Gemengelage aus stark verteuerten Fremdkapitalkosten und dem Baukosten-Preisschock stark negativ beeinträchtigt. Die deutlich gesunkenen Baugenehmigungen werfen ihre Schatten auf einen bis mindestens 2027 absehbar schwachen Wohnungsbau voraus.

  • 2023 ist mit einem deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen und -fertigstellungen in der Größenordnung von rund 260.000 genehmigten und rund 240.000 fertig gestellten Wohneinheiten zu rechnen (Zahlen waren bei Redaktionsschluss noch nicht verfügbar). Nach unseren Berechnungen dürften die Baugenehmigungen ab 2024 in den Bereich um 200.000 Wohneinheiten abrutschen.

  • Für die Baufertigstellungen zeigt sich das Dilemma zeitverzögert: Basierend auf den Baugenehmigungen wird ein Rückgang der Fertigstellungen von rund 200.000 (2024) bis auf 160.000 (2026) geschätzt, bevor wieder eine Stabilisierung einsetzt. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 fertiggestellten Wohnungen dürfte damit unerreichbar bleiben.

WEITERE AUSWEITUNG DER NEUBAULÜCKE BIS 2027 ERWARTET

  • Auf Basis gegenwärtiger Defizite durch die Demographie und eines notwendigen Bestandsersatzes (techn./wirtschaftl. nicht sanierbarer Teil des Bestandes) rechnet das Pestel Institut mit einem jährlichen Neubaubedarf zwischen 360.000 und 410.000 Wohnungen. Auf Basis der geschätzten Baufertigstellungen dürfte damit der Wohnungsneubaubedarf 2023 nur zu 59 % gedeckt worden sein. Aufgrund der rückläufigen Fertigstellungen dürfte dieser Anteil bis 2027 auf 44 % sinken.

  • In diesen Daten ist der schon vorhandene Nachholbedarf aus 2023 nicht berücksichtigt. Für 2022/2023 wird die bereits bestehende Neubaulücke auf rund 350.000 (ZIA) bis 700.000 Wohnungen (Pestel Institut) taxiert. In Kombination mit den jährlichen erwartbaren Defiziten könnte die Neubaulücke bis 2027 auf über 1 Mio. Wohnungen anwachsen.

  • Ein kompletter Ausgleich der Neubaulücke dürfte damit in den 2020er Jahren kaum realisierbar sein. Aufgrund der aktuell geringen und der absehbar niedrigen Baugenehmigungen in den kommenden Jahren erscheint selbst in den 2030er Jahren ein kompletter Ausgleich unwahrscheinlich.

KEY TAKEAWAYS

  1. Der deutsche Wohnimmobilienmarkt wurde 2023 neben makroökonomischen Unsicherheiten sowie polykrisenartigen Effekten durch eine erschwerte bzw. verteuerte Fremdkapitalfinanzierung negativ beeinflusst.
  2. Der deutsche Wohnungsbau steckt durch diese Gemengelage in einer tiefen Krise. Schon für 2023 ist ein deutlicher Rückgang der Baugenehmigungen auf rund 260.000 Wohnungen zu erwarten. Für 2024 zeigen unsere Berechnungen einen Rückgang auf nur noch 200.000 Wohnungen an.
  3. Durch die sinkenden Baugenehmigungen befinden sich auch die Baufertigstellungen, mit etwas zeitlicher Verzögerung, im Sinkflug. Für 2024 werden nur noch gut 200.000 fertiggestellte Wohnungen und für die Jahre danach deutlich unter 200.000 fertiggestellte Wohnungen erwartet. Die Neubaulücke dürfte sich in den kommenden Jahren dadurch deutlich ausweiten.
  4. Der jüngst stark rückläufige Leerstand in Deutschland spiegelt bereits die deutlich verschärfte Relation von Angebot und Nachfrage wider und lässt ein sich beschleunigendes Mietpreiswachstum in den kommenden Monaten und Jahren erwarten.
  5. Erstmals seit vielen Jahren ist die Preisdynamik im Mietwohnungsmarkt deutlich höher als im Eigentumswohnungsmarkt. Auch für die kommenden Monate sind Mietsteigerungspotenziale absehbar. Durch die Stabilität der Cashflows zählen Investments in Wohnungen nach wie vor als sehr solide Assets.  

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Herausgeber und Copyright:
BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: Februar 2024