ZAHLEN UND FAKTEN ZUM ESSENER WOHNMARKT
Der Mix macht’s – ob industrielle Basis, eine Konzerndichte wie sonst nur in Metropolen, viele Hochschul- und Forschungseinrichtungen oder Dienstleistungszentrum – Essen bietet für jeden etwas. Auch einen funktionierenden Wohnungsmarkt.
- Zwar ist die Bevölkerung seit 2014 auch in Essen leicht um rund 2 % gewachsen, im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten in Deutschland zeigt sich die Einwohnerzahl allerdings seit etwa sechs Jahren ziemlich konstant. Ein Grund hierfür ist sicherlich in der hohen Verdichtung des Ruhrgebiets zu sehen. Selbst bei einer Wohnortentscheidung außerhalb der unmittelbaren Stadtgrenzen bleiben die Vorteile des Ballungsraums und die gute Erreichbarkeit erhalten. Das erhöht die Wahlmöglichkeiten bei der Wohnungssuche. Als positive Konsequenz aus dieser Situation zeigt sich der Essener Wohnungsmarkt deutlich ausgeglichener als beispielsweise in den A-Städten.
- Dazu beigetragen hat auch eine seit 2017 gestiegene Neubautätigkeit mit jährlichen Fertigstellungszahlen zwischen 900 und gut 1.000 Wohneinheiten. Damit konnte der Anstieg der Haushaltszahlen zwar nicht vollständig, aber weitestgehend kompensiert werden. Dies spiegelt sich auch in der Leerstandsquote wider, die mit 3 % immer noch im Bereich einer benötigten Fluktuationsreserve liegt.
- Da auch zukünftig weiteres Angebot durch mehrere Großprojekte geschaffen wird, scheint auch mittelfristig ein weitestgehend ausgewogener Wohnungsmarkt das wahrscheinlichste Szenario zu sein. Vor allem der Essener Westen rückt dabei zunehmend in den Fokus der Projektentwickler.
- Zu nennen sind hier u. a. die Maßnahme Essen 51, mit der sogar ein neuer Stadtteil im Nordwesten geplant wird, oder der Weberplatz. Darüber hinaus plant die LEG die Schaffung von rund 300 neuen Wohneinheiten im Essener Westen. Aber nicht nur dort, sondern auch an weiteren, zentraleren Standorten gibt es spannende Entwicklungen. Als ein Beispiel für innerstädtische Quartiersentwicklungen steht das Literatur Quartier im Südviertel.
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MARKT FÜR MIETWOHNUNGEN
Moderate Mietentwicklung im bundesweiten Verleich
- Vor dem Hintergrund des größeren Wohnungsangebots sind die Mietpreise in den vergangenen Jahren weniger stark gestiegen als in vielen anderen Ballungsräumen. Im Zeitraum von 2014 bis 2021 hat sich die Median-Angebotsmiete für Bestandsobjekte über den Gesamtmarkt betrachtet um rund ein Drittel erhöht. Die Durchschnittsmiete liegt mit 7,65 €/m² absolut betrachtet weiterhin auf einem niedrigen Niveau. 2021 hat sich der Mietanstieg außerdem etwas verlangsamt und fällt mit rund 3 % im Vorjahresvergleich relativ gering aus.
- Bemerkenswert ist vor allem, wie ausgeglichen und homogen sich die Entwicklung in fast allen Lagen vollzogen hat. In Standortbereichen mit guter und sehr guter Wohnqualität fällt der Anstieg mit jeweils 2 % sogar leicht unterdurchschnittlich aus. Durch die insgesamt sehr gleichlaufende Entwicklung wird noch einmal unterstrichen, dass der Essener Wohnungsmarkt weniger unter besonders ausgeprägten Engpasssituationen leidet als einige Vergleichsstädte.