ZAHLEN UND FAKTEN ZUM FRANKFURTER WOHNMARKT
Frankfurt ist der Prototyp einer agilen Business-Metropole. Da verwundert es nicht, dass die Stadt auch als Wohnstandort eine besondere Attraktivität ausstrahlt und sich das Angebot aufgrund der Bevölkerungszunahme stark reduziert hat.
- Nachdem Frankfurt viele Jahre einen kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen hatte, hat sich die Einwohnerzahl 2021 kaum noch verändert. Nach Zahlen der Stadt Frankfurt war gerade im ersten Halbjahr ein erheblicher negativer Wanderungssaldo zu beobachten, der allerdings in der zweiten Jahreshälfte teilweise wieder ausgeglichen werden konnte. Mitverantwortlich für die Fortzüge dürften in gewissem Maße auch Auswirkungen der Corona-Pandemie sein, durch welche die konjunkturelle Entwicklung gebremst wurde.
- Trotzdem ist der Frankfurter Wohnungsmarkt weiterhin sehr angespannt. Die Fertigstellungszahlen der letzten Jahre haben nicht ausgereicht, um das Angebot deutlich auszuweiten. Zwischen 2014 und 2020 wurden im Durchschnitt lediglich gut 3.670 neue Wohneinheiten p. a. fertiggestellt. Im Jahr 2020 wurde dieser Schnitt mit nur rund 3.370 Wohnungen sogar noch unterboten. Zum Ausdruck kommt der Angebotsengpass nicht zuletzt in der sehr niedrigen Leerstandsquote, die bei 0,2 % liegt. Von den deutschen A-Städten weist nur München einen solch niedrigen Wert auf.
- Mehr Neubautätigkeit als in den letzten Jahren bleibt also auch zukünftig das ambitionierte Ziel in der Mainmetropole. Quartiersentwicklungen wie das Schönhof-Viertel im Frankfurter Westen, in dem insgesamt etwa 2.000 Wohnungen entstehen, von denen rund 30 % als geförderter Wohnraum vorgesehen sind, können dabei helfen, die Angebotslücke zumindest etwas zu schließen. Kurz- und mittelfristig dürften die aktuell geplanten Vorhaben aber noch nicht ausreichen, um eine spürbare Angebotsausweitung zu erreichen.
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MARKT FÜR MIETWOHNUNGEN
Mietwachstum kurzzeitig gestoppt
- Nachdem die Angebotsmieten in Frankfurt seit 2014 im Bestand um insgesamt 29 % zugelegt haben, war 2021 erstmalig ein leichter Rückgang um gut 2 % zu beobachten. Ausschlaggebend hierfür war ein überproportional großes Angebot an älteren und preisgünstigen Wohnungen, die den Median-Wert entsprechend beeinflusst haben. Diese Entwicklung könnte möglicherweise im Zusammenhang mit den oben erwähnten Wanderungsverlusten stehen, die als Folge vermutlich zu einer stärkeren Angebotsausweitung gerade im preisgünstigeren Segment geführt haben. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, ob es sich bei der aktuellen Mietentwicklung möglicherweise nur um ein temporäres Phänomen oder den Beginn einer Trendumkehr handelt.