ZAHLEN UND FAKTEN ZUM KÖLNER WOHNMARKT
Quirlige Wirtschaftsmetropole mit geselliger rheinischer Lebensfreude: Kaum eine Stadt in Deutschland hat wohl einen so unverwechselbaren Charakter wie Köln. Da verwundert es nicht, dass die Bewohner:innen eine besondere Verbundenheit zu ihrer Domstadt verspüren.
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Köln zählt nicht nur zu den wichtigsten Unternehmens-, Hochschul- und Wissenschaftsstandorten Deutschlands, sondern bietet seinen Einwohner:innen vor allem auch eine hohe Lebensqualität.
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Entsprechend übt die Domstadt insbesondere auf junge Menschen seit jeher eine Magnetwirkung aus, und die Bevölkerungsstatistik kannte jahrelang nur eine Richtung. Allein im Zeitraum 2015 bis 2022 verzeichnete die Metropole einen Zuwachs von mehr als 26.000 Einwohner:innen.
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Zwar wurden jüngst durch die Corona-Pandemie die Karten neu gemischt und in Köln wie auch in vielen anderen Großstädten waren Tendenzen einer Suburbanisierungsphase, dem Fortzug aus den Kernstädten in die grünen Vororte erkennbar. Dieser Entwicklung steht zum einen jedoch die „Rückkehr“ der Studierenden entgegen. Viele junge Menschen haben während der Pandemie auf einen Umzug in die Kernstädte verzichtet, da beispielsweise Lehrangebote in digitaler Form gemacht wurden. Dies hat sich jedoch mittlerweile wieder spürbar gewandelt, sodass die Präsenz am Studienort erneut an Bedeutung gewonnen hat.
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Zum anderen ist auch die hohe Anzahl an Menschen, die auf der Flucht vor dem Ukraine-Krieg sind, ein wichtiger Faktor für den Wohnungsmarkt. So berichtete die Stadt Köln im März 2023, dass sie aktuell mehr als 11.300 Geflüchtete in städtischen Unterkünften unterbringt. Es ist davon auszugehen, dass zusätzlich zu den geflüchteten Personen, die bereits in privaten Unterkünften leben, ein erheblicher Anteil davon kurz- bis mittelfristig eine Nachfragewirkung auf dem Wohnungsmarkt entfalten wird. Insbesondere familiengerechte Wohnungen, die bereits heute Mangelware sind, dürften im Fokus liegen.
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Im Hinblick darauf, welche Auswirkungen die verstärkte Wohnraumnachfrage auf die Mietentwicklung in Köln haben könnte, lohnt ein Blick auf die jüngere Vergangenheit. So liegt die Leerstandsquote der Domstadt bereits seit Jahren unterhalb der 1-%-Marke, was die Preise für Wohnraum spürbar befeuert hat. Entsprechend sind beispielsweise die Angebotsmieten für Bestandswohnungen seit 2015 im Mittel um etwa ein Drittel angestiegen.
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Vor dem Hintergrund des weiter steigenden Nachfragedrucks ist es sehr wahrscheinlich, dass sich das Mietniveau in den kommenden Monaten entsprechend dynamisch nach oben entwickelt. Eine angebotsseitige Entlastung in Form von Schaffung neuen Wohnraums ist also weiterhin dringend nötig.
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Den 2017 in der Initiative „Kölner Wohnbündnis“ formulierten Zielwerten von bis in das Jahr 2030 jährlich 6.000 genehmigten neuen Wohneinheiten stehen jedoch im Schnitt der letzten fünf Jahre nur rund 2.300 tatsächlich fertiggestellte Wohnungen gegenüber. Und es steht zu befürchten, dass durch die deutlich gestiegenen Zinsen und Baukosten die Fertigstellungszahlen erst einmal rückläufig sein werden
- Mieten (Bestand) um 4 % gestiegen
- Preise (Bestand) um 2 % gestiegen
- Uni-Viertel / Kwartier-Latäng mit höchstem mittlerem Angebotspreis (7.250 €/m²)
ZAHLEN, TRENDS & FAKTEN
ZU DEN DEUTSCHEN WOHNMÄRKTEN
Dieser Marktbericht ist Teil des Wohnmarkt-Reports Köln aus unserer City Report-Reihe. Neben Kennzahlen zu den großen deutschen Standorten enthalten unsere City Reports spannende Artikel zur Stadtentwicklung und zu den aktuellen Trends des Wohnimmobilienmarkts.
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 30.04.2023