ZAHLEN UND FAKTEN ZUM STUTTGARTER WOHNMARKT
Attraktive Arbeitgeber, hervorragende wirtschaftliche Fundamentaldaten sowie ein Wohnungsmarkt mit Aufwärtstendenzen – die Schwabenmetropole ist und bleibt ein Top-Standort für Investoren.
- Die schwäbische Metropole Stuttgart ist bereits seit vielen Jahren durch einen äußerst engen Wohnungsmarkt gekennzeichnet. Ausdruck dieser Situation ist nicht zuletzt das verhältnismäßig moderate Bevölkerungswachstum der letzten sieben Jahre. Zwar stieg die Bevölkerung zwischen 2014 und 2021 um gut 4 %, aber im Vergleich der A-Standorte ist dies ein unterdurchschnittlicher Wert. Ein geringeres Bevölkerungswachstum weist nur Düsseldorf auf.
- Der Wohnungsbestand ist im gleichen Zeitraum zwar ebenfalls um rund 4 % gewachsen, da die Zahl der Haushalte aber stärker als die Bevölkerung gewachsen ist, konnte dies nicht zu einer nachhaltigen Ausweitung des Angebots beitragen. Insgesamt stehen gut 11.000 zwischen 2014 und 2020 fertiggestellten Wohnungen rund 20.000 zusätzliche Haushalte gegenüber. Die Planungsziele der Stadt für die Neubautätigkeit wurden damit, wie auch in vielen anderen Standorten, deutlich verfehlt. Dies zeigt sich auch in der weiter gesunkenen Leerstandsquote, die aktuell nur noch bei 0,6 % notiert.
- Weitere großflächige Bauvorhaben, vor allem im verdichteten Geschosswohnungsbau, sind zwar geplant, aber auch diese werden sich über Jahre hinziehen und nur eine begrenzte Entlastung bringen. Zu benennen wären hier insbesondere die zwei im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA‘27) geplanten Projekte Hackstraße und Stöckachstraße sowie das integrierte Quartier Böckinger Straße. Mit 85 ha bietet das größte Potenzial sicherlich das Rosensteinquartier.
- Ob die Angebotslücke durch die geplanten Neubaumaßnahmen mittel- bis langfristig zumindest etwas geschlossen werden kann, bleibt vor dem Hintergrund steigender Baukosten und Zinsen abzuwarten. Zumindest kurzfristig deutet aus heutiger Sicht wenig darauf hin, dass sich die Angebots-Nachfrage-Relation spürbar verändern wird.
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MARKT FÜR MIETWOHNUNGEN
Hochpreisiges Stuttgart-Relenberg
- Die angespannte Marktlage hat im gesamten Stadtgebiet zu spürbaren Mietpreiszuwächsen geführt. Auf Ebene der Gesamtstadt betrug der Anstieg im Bestand zwischen 2014 und 2021 rund 37 %. Im Vergleich mit den übrigen A-Standorten in Deutschland liegt Stuttgart damit beinahe an der Spitze und wird lediglich von Berlin – allerdings sehr deutlich – getoppt.
- Im Jahr 2021 ist die Aufwärtsentwicklung jedoch ins Stocken geraten. Bezogen auf alle Marktsegmente hat sich die Median-Angebotsmiete leicht rückläufig entwickelt und liegt ca. 3 % unter dem Vorjahreswert. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf die durch die pandemiebedingt deutlich geringere Umzugsbereitschaft, die sich im höherpreisigen Segment am stärksten bemerkbar gemacht hat. Hierdurch ist es zu einer leichten Veränderung in der Angebotsstruktur gekommen, sodass im Verhältnis mehr günstigere Inserate am Markt waren, die den Median des Gesamtbestandes temporär leicht haben sinken lassen. Mit beginnendem Abklingen der Pandemieeffekte zeigen die Mietpreise im ersten Quartal 2022 allerdings bereits wieder leicht nach oben.