Bestandssegment beschert Kölner Logistikmarkt Top-Ergebnis

Logistikmarkt Köln BNPPRE

Nach den ersten neun Monaten registriert der Kölner Logistikmarkt einen Flächenumsatz von rund 230.000 m², womit der 10-jährige Durchschnitt um 39 % übertroffen wurde. Dieses ist das zweitbeste Resultat der letzten 10 Jahre (nur der Vorjahreswert war mit 276.000 m² höher). Auch im dritten Quartal konnte die Dynamik mit 74.000 m² Flächenumsatz aufrechterhalten werden. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Eine Besonderheit stellt der mit 78 % aktuell sehr hohe Flächenanteil von Bestandsobjekten dar. Zurückführen lässt sich dies auf mehrere großvolumige Bestandsflächen, die nach Auslaufen der vorherigen Mietverträge sofort wieder vom Markt absorbiert wurden. Ein gutes Beispiel dafür ist der größte Vertrag des dritten Quartals: Nachdem der Elektrohändler AO sein Deutschlandgeschäft aufgibt, wird das 30.000 m² Lager in Bergheim künftig von einem anderen Handelsunternehmen genutzt. Durch den Mangel an kurzfristig verfügbaren Flächen sowie stark gestiegene Baukosten haben die Mieten kräftig zugelegt. So stieg die Spitzenmiete im Vorjahresvergleich um 19 % auf nun 6,90 €/m²“, erklärt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.  

Großvolumige Deals starke Umsatztreiber

Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die einzelnen Größensegmente zeigt im bisherigen Jahresverlauf ein für den Kölner Markt eher ungewohntes Bild. So konnten gleich drei Deals im Segment >20.000 m² registriert werden, womit rund 40 % des Flächenumsatzes auf Großabschlüsse entfällt. Der langjährige Schnitt liegt bei rund 24 %. Das Marktgeschehen präsentiert sich aber auch außerhalb des Großsegmentes vergleichsweise dynamisch. So konnten allein rund 20 Transaktionen für die Größenklasse bis 3.000 m² registriert werden. Die Branchenverteilung wird derweil von Industrieunternehmen angeführt, die rund 33 % des Umsatzes bzw. 75.000 m² auf sich vereinen, was einer neuen Bestmarke für die Branche entspricht. Zurückführen lässt sich dies maßgeblich auf den bisher größten Abschluss des Jahres, die Anmietung eines Herstellers über 42.500 m² in Gremberghoven.
Den Kölner Logistikmarkt zeichnet weiterhin eine hohe Transaktionsaktivität und Marktdynamik aus. Vor dem Hintergrund, dass für 2022 keine Baufertigstellungen mehr erwartet werden und gleichzeitig auch im Bestand Flächen aller Größenkategorien Mangelware sind, ist es allerdings nicht unwahrscheinlich, dass der Flächenumsatz im Kerngebiet im letzten Quartal etwas verhaltener ausfallen dürfte. Ob zum Jahresende zum zweiten Mal in Folge die 300.000 m² geknackt werden können, bleibt daher vorerst abzuwarten.

Perspektiven

„Da kurzfristig nicht mit einer Angebotsausweitung zu rechnen ist, werden auch in den kommenden Monaten die Nutzer häufig um die wenigen vorhandenen Flächen konkurrieren. Viele Logistikdienstleister sind daher mittlerweile bereit, sich auch spekulativ um Flächen zu bemühen, ohne dass ein konkreter Auftrag vorliegt. In Kombination mit der hohen Inflation sowie massiv gestiegenen Baukosten ist entsprechend ein weiterer Anstieg des Mietpreisniveaus in den kommenden Monaten nicht auszuschließen“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.