Auch im dritten Quartal hat sich der Aufwärtstrend des ersten Halbjahrs fortgesetzt. Nach den ersten 9 Monaten summiert sich der Flächenumsatz im gesamten Frankfurter Marktgebiet auf 362.000 m², von denen 304.000 m² auf das enger abgegrenzte gif-Gebiet entfallen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Damit wird der langjährige Durchschnitt um knapp 1 % übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Umsatzsteigerung bei 10 %. Auch im direkten Quartalsvergleich wird ein deutliches Plus von 14 % notiert. Allein im dritten Quartal wurde ein Flächenumsatz von 120.000 m² erzielt (Q2: 105.000 m²), darunter der Abschluss von rund 18.600 m² eines Banken- und Finanzdienstleisters im sogenannten Executive Building des Silberturms (Gallusanlage 8). „Insgesamt wurden im laufenden Jahr bisher drei Großverträge getätigt, die insgesamt rund 16 % des Flächenumsatzes generiert haben (rund 57.000 m²) und wesentlich für das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr verantwortlich zeichnen. Insgesamt ist das Anmietungsgeschehen in allen Größenklasse aktuell recht rege“, erläutert Riza Demirci, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Frankfurter Niederlassungsleiter.
Banken und Finanzdienstleister haben sich als Frankfurter Leitbranche mit 22 % Flächenumsatz wieder auf Platz 1 gesetzt und Beratungsgesellschaften mit rund 20 % auf den zweiten Platz verwiesen. Banken und Finanzdienstleister kommen auf einen überdurchschnittlichen Flächenumsatzanteil, zu dem neben den drei großflächigen Verträgen mit jeweils mehr als 9.000 m² Mietfläche (darunter CitiBank Europe und Sparda-Bank Hessen) eine Vielzahl von Abschlüssen im kleinen und mittleren Größensegment beigetragen haben. Auf einen zweistelligen Marktanteil kommt auch die öffentliche Verwaltung mit 14 % (u. a. mit dem bisher größten Abschluss von 28.000 m², getätigt von der GIZ - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit. Gesundheitswesen, sonstige Dienstleistungen und Verwaltungen/Industrie machen mit jeweils 7 % einen eher geringen Umsatzanteil aus.
Leerstand weiter unter langjährigem Durchschnitt, Bauvolumen bleibt auf hohem Niveau
Der Leerstand ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum moderat um 4 % gestiegen und notiert aktuell bei rund 1,34 Mio. m². Im bisherigen Jahresverlauf präsentiert sich das Leerstandsvolumen stabil und ist im dritten Quartal sogar leicht rückläufig. Diese Trendentwicklung ist auch bei den Leerstandsflächen mit modernem Ausstattungsstandard zu erkennen, deren Volumen sich auf 655.000 m² summiert. Auffällig ist, dass kaum Neubau-Erstbezugsflächen in den Prime Locations Bankenviertel und Westend zur Verfügung stehen. Die Leerstandsquote beläuft sich im Marktgebiet auf 8,6 %, was ein für Frankfurt insgesamt moderates Niveau ist.
Im Vorjahresvergleich ist die Bautätigkeit mit einem Minus von rund 2 % auf 678.000 m² leicht rückläufig und stagniert im Vergleich zum zweiten Quartal. Somit bleibt die Bauaktivität auf dem für Frankfurt üblichen hohen Niveau. 50 % der Flächen sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden, weitere 339.000 m² befinden sich aktuell im Bau, deren Fertigstellungsdatum nach 2024 avisiert ist. Dies zeigt, dass Projektentwickler trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen im Jahr 2022 an die Zukunftsfähigkeit der Finanzmetropole glauben. Die zentralen Lagen, insbesondere das Bankenviertel und die Innenstadt, verzeichnen weiterhin eine rege Bautätigkeit. Die Vorvermietungsquote liegt bei 39 %.
Durchschnitts- und Spitzenmiete steigen
Während die Spitzenmiete um 2% gegenüber Q3 2021 auf 48,00 €/m² gestiegen ist, wird für die Durchschnittsmiete ein deutliches Plus von 9 % auf 23,10 €/m² registriert. Der Aufwärtstrend setzt sich damit gerade in der Breite eindrucksvoll fort und unterstreicht das große Interesse an hochwertigen Flächen.
„Es sind aktuell noch einige Großgesuche auf dem Markt, die aus heutiger Sicht einen Jahresumsatz um die 500.000 m² wahrscheinlich erscheinen lassen, wobei natürlich auch für den Frankfurter Büromarkt die weitere makroökonomische Entwicklung entscheidend sein wird. Im Moment deutet vieles auf eine moderate Leerstandsausweitung hin. Ein Anstieg der Spitzenmiete bleibt durch die Flächenknappheit im Top-Segment realistisch“, so Riza Demirci zu den weiteren Aussichten.