Büromarkt Leipzig: Durchschnittliches Resultat

Büromarkt Leipzig


Mit einem Flächenumsatz von 49.000 m² liegt das Ergebnis der Sachsenmetropole zum Halbjahr 2020 etwa 6 % unter dem langjährigen Durchschnitt (52.000 m²). Das Resultat fällt zugleich ca. 11 % niedriger als im Vorjahr aus, was jedoch im Vergleich zu den anderen großen deutschen Büromärkten die geringste prozentuale Einbuße darstellt.  Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Dass Leipzig bisher besser durch die Corona-Krise und den wochenlangen Lockdown gekommen ist, zeigt sich auch daran, dass im zweiten Quartal (28.000 m²) sogar mehr Umsatz verzeichnet werden konnte, als noch im ersten Quartal (21.000 m²). Verantwortlich dafür waren unter anderem zwei größere Abschlüsse im Segment zwischen 2.001 bis 5.000 m², die zum Anfang des Jahres noch fehlten“, sagt Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. Insgesamt kann zwar vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage nicht davon ausgegangen werden, dass Leipzig 2020 an die Ergebnisse der drei außergewöhnlich starken Vorjahre anknüpfen kann, jedoch erscheint ein überdurchschnittliches Resultat im langjährigen Vergleich als wahrscheinlich.

Die Unternehmen der IuK-Technologien setzen ihre Bedeutungszunahme auf dem Leipziger Büromarkt auch in der Corona-Krise fort und haben sich zum Halbjahr mit 28 % an die Spitze der Branchenverteilung gesetzt. Dieses Resultat basiert erheblich auf vier Deals in den Größensegmenten ab 1.000 m². Ein auch im langjährigen Vergleich außergewöhnlich gutes Ergebnis konnten die Beratungsgesellschaften erzielen, die mit 18 % den zweiten Platz ergattern. Den dritten Platz auf dem Podium erreichte der Sektor Handel (etwa 16 %), welcher zugleich für den bisher größten Abschluss des Jahres verantwortlich ist. Zudem erzielte die Sammelkategorie „Sonstige Dienstleistungen“ einen zweistelligen Anteil, was wiederum die generell breite Nachfrage unterschiedlicher Unternehmensgruppen auf dem Leipziger Büromarkt zum Ausdruck bringt.
 
Leerstand fast unverändert auf niedrigem Niveau

In den vergangenen zwölf Monaten ist der Leerstand in der sächsischen Metropole um gut 10 % gesunken und befindet sich aktuell mit 189.000 m² auf einem sehr geringen Niveau. Die Vakanzen haben sich im Vergleich zum Quartalsende Q1 2020 nur leicht um 3 % erhöht, was jedoch nicht auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Die Leerstandquote liegt zum Ende des zweiten Quartals bei 5 %. Weiterhin besteht besonders bei den von den Unternehmen präferierten Flächen mit moderner Ausstattungsqualität eine Angebotsknappheit. Zum Halbjahr sind nur weniger als ein Fünftel der Leerstände diesem Segment zuzuschreiben.
 
 Zwar ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang von - 15,5 % der Flächen im Bau zu beobachten, jedoch zeigt der erneute Anstieg von projektierten Flächen im zweiten Quartal des Jahres (+18 %), dass Leipzig auch unter den aktuell unsicheren Marktbedingungen, basierend auf den geringen Leerständen und einer generell hohen Nachfrage nach modernen Flächen, ein attraktiver Markt zur Entwicklung neuer Bürogebäude bleibt. Momentan befinden sich 71.000 m² Büroflächen im Bau, wovon jedoch nur 26.000 m² dem Vermietungsmarkt zur Verfügung stehen. Bemerkenswert ist außerdem, dass durch den Start der Umbaumaßnahmen des alten Karstadt Warenhauses (Projekt N30, etwa 20.000 m²) auch in der City wieder neue Büros entstehen.
 
Mietpreise weiterhin stabil

Trotz der durch die Corona-Pandemie etwas geringeren Flächennachfrage präsentieren sich die Mietpreise in Leipzig, besonders aufgrund des geringen Angebots, stabil. Die Spitzenmiete konnte im Vergleich zum Vorquartal sogar um weitere 50 Cent zulegen und liegt aktuell bei 16 €/m². Leicht nachgegeben hat dagegen die Durchschnittsmiete, welche mit 10,50 €/m² etwa 3 % unter dem Vorjahresendwert liegt.
 
Perspektiven

„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat sich der Leipziger Büromarkt auch im 1. Halbjahr 2020 in solider Verfassung präsentiert. Zwar ist davon auszugehen, dass die Nachwirkungen des Lockdowns und die absehbare Rezession auch im zweiten Halbjahr noch spürbar sein werden, jedoch erscheint ein Ergebnis über dem langjährigen Durchschnitt als wahrscheinlich. Aufgrund des geringen Angebots dürften die Mieten auch bei kurzfristig leichtem Anstieg der Leerstände stabil bleiben“, so Stefan Sachse.