Mit einem fulminanten Jahresendergebnis im Rücken ist der Düsseldorfer Büromarkt auch gut in das neue Jahr gestartet. Am Ende der ersten drei Monate steht ein Flächenumsatz von 112.000 m² zu Buche, was einem Anstieg um rund 13 % im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Das Resultat übertrifft sogar den langjährigen Durchschnitt um knapp 22 %. Besonders stark präsentiert sich zum Jahresbeginn das Größensegment über 5.000 m², was in Summe das größte Volumen der letzten zehn Jahre erzielt. Aber auch kleinere Abschlüsse unterhalb 5.000 m² zeichnen für über 50 % des Umsatzes verantwortlich“, sagt Sebastian Grobe, Düsseldorfer Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. Das Quartalsergebnis der Rheinmetropole wurde folglich nicht von der Corona-Krise beeinflusst, was nicht zuletzt dadurch zu erklären ist, dass sämtliche Großabschlüsse wie üblich über eine längere Periode von bis zu einem Jahr verhandelt wurden und noch vor der dynamischen Zunahme der wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Folgen der weltweiten COVID-19 Ausbreitung zum Abschluss gebracht wurden.
Im ersten Quartal bestimmen zwei Sektoren das Ranking der Nachfrager. Dank des bisher größten Deals des Jahres, der Anmietung von 29.000 m² der Oberfinanzdirektion sowie 6.000 m² des Landesrechnungshofs, setzt sich die öffentliche Verwaltung an die Spitze der Branchenverteilung. Ebenfalls wesentlich zum Volumen trägt die Verwaltung von Industrieunternehmen (26 %) bei. Auf einem ähnlichen Niveau folgen die Sektoren Handel (9 %) Beratungsgesellschaft (9 %) und die Sammelkategorie Sonstige Dienstleistungen (7 %), wobei die in Düsseldorf traditionell starke Beratungsbranche ein unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt. Abschließend ist die Coworking-Branche (4 %) zu nennen, die sich mit zwei Deals im CBD und Medienhafen am marktgeschehen beteiligt.
Moderne Flächen sehr beliebt
Obwohl sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das Leerstandsvolumen (-14 %) über das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet deutlich verringert hat, ist im ersten Quartal des Jahres keine nennenswerte Entwicklung beim Gesamtleerstand zu beobachten. Im Gegensatz dazu hat sich der Leerstand von Flächen mit moderner Ausstattungsqualität in den ersten drei Monaten des Jahres nochmal erheblich um 14 % verringert. Auch im enger gefasstem Stadtgebiet konnte im ersten Quartal noch ein Rückgang von leerstehenden Flächen um gut 1 % beobachtet werden.
Die hohe Nachfrage nach verfügbaren Flächen mit einer modernen Ausstattungsqualität hat in den vergangenen 12 Monaten zu einem erheblichen Anstieg der Flächen im Bau (+58 %) geführt. Diese Entwicklung ist auch in den ersten Monaten des Jahres festzustellen. Eine Entspannung auf der Angebotsseite ist trotz der erhöhten Bautätigkeit aktuell noch nicht zu beobachten, da etwa 70 % der neu geschaffenen Flächen von Eigennutzern errichtet oder schon vorvermietet sind.
Die Mietentwicklung im ersten Quartal wurde noch nicht durch die Corona-Krise beeinflusst. Nicht zuletzt, da vor allem größere Verträge bereits länger verhandelt wurden und kurz vor Abschluss standen. Die Spitzenmiete liegt aktuell demzufolge bei 28,50 €/m² und die Durchschnittsmiete notiert bei 16,30 €/m².
Perspektiven
„Da weite Teile der Wirtschaft zumindest temporär unter den Auswirkungen der Corona-Krise leiden, dürften Mietgesuche und Investitionen teilweise verschoben werden. Vor diesem Hintergrund ist mit einem deutlich niedrigeren Flächenumsatz zu rechnen als 2019. Wie hoch die Veränderung ausfallen wird, ist zum heutigen Zeitpunkt aber noch nicht seriös vorherzusagen. Gleiches gilt für die Mietentwicklung, auch wenn hier aufgrund des im langjährigen Vergleichs relativ geringen Angebots deutliche Rückgänge eher unwahrscheinlich sind“, so Sebastian Grobe.