Der Leipziger Büromarkt bestätigt auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie seine Krisenfestigkeit und kann zum Jahresende 2021 sogar ein neues Rekordergebnis verzeichnen. Mit 168.000 m² Flächenumsatz wurde nicht nur das Vorjahresergebnis um stolze 21 % übertroffen, sondern ebenfalls der langjährige Durchschnitt um ganze 36 %. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Verantwortlich für dieses starke Resultat ist nicht zuletzt die im langjährigen Vergleich hohe Anzahl an Abschlüssen mit einer Fläche über 5.000 m². Gleich sechs Abschlüsse konnten in diesem Segment registriert werden, wobei die Anmietung der Deutschen Post DHL Group über 22.000 m² in der Büromarktzone 4.2 A 14 sicherlich besonders heraussticht. Dass jedoch auch im kleinen bis mittleren Größensegment ein dynamisches Marktgeschehen zu beobachten war, zeigt das ebenso überdurchschnittliche Volumen von Deals unter 1.000 m²“, erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter.
Nachfrage erstreckt sich über viele Sektoren
Für den Leipziger Markt typisch verteilt sich der Flächenumsatz auch im Jahr 2021 auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Branchen. Gleich sechs Sektoren leisten einen zweistelligen Ergebnisbeitrag. An Position eins und einem Anteil von 19 % befindet sich die Sammelkategorie sonstige Dienstleistungen, dicht gefolgt von der Branche Transport und Verkehr (15 %), die besonders von dem schon benannten Deutsche Post DHL Group Deal profitiert hat und zugleich den höchsten je registrierten Jahresbeitrag vorweisen kann. Die Unternehmen der IuK-Technologien, welche sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Nachfragesäule am Leipziger Büromarkt entwickelt haben, bestätigen mit 12 % den steigenden Flächenbedarf dieses Sektors. Handelsunternehmen (11 %) und die Verwaltungen von Industrieunternehmen (10 %) steuern ebenfalls wesentliche Umsätze bei.
Leerstand verringert sich erneut, Bauaktivität legt deutlich zu
Im Gegensatz zum bundesweitem Trend hat sich das Volumen der Leerstände im Leipziger Markgebiet weiter kontinuierlich verringert. Aktuell stehen noch 164.000 m² Bürofläche kurzfristig zur Verfügung und somit gut 10 % weniger als zum Ende des Vorjahres. Noch deutlicher reduzierte sich das Volumen der Büroflächen mit moderner Ausstattungsqualität. Zum Ende des Jahres sind nur noch 44.000 m² verfügbar und somit 18,5 % weniger als im Vorjahr. Insgesamt entfällt nur gut ein Viertel des Gesamtleerstandes auf dieses Segment; ein im bundesweiten Vergleich sehr niedriger Wert. Die angespannte Angebotssituation zeigt sich auch anhand der Leerstandsquote von 4,3 %, die somit nun unter die für einen optimal funktionierenden Markt notwendige Fluktuationsreserve gesunken ist.
Die sehr positive Entwicklung des Leipziger Büromarkts zeigt sich im Laufe des Jahres 2021 auch anhand eines deutlichen Anstiegs der Flächen im Bau. Zum Ende des Jahres beläuft sich dieses Volumen auf 107.000 m², was einem Anstieg von knapp 60 % im Vorjahresvergleich entspricht. Dass die neugebauten, modernen Flächen auf eine rege Nachfrage treffen, zeigt sich daran, dass nur noch 39.000 m² (36 %) dieser Flächen dem Vermietungsmarkt zur Verfügung stehen. Von einer deutlichen Angebotsausweitung ist somit kurzfristig nicht auszugehen. Die hohe Attraktivität des Leipziger Büromarkts für Projektentwickler, insbesondere aufgrund des kontinuierlichen Mietpreiswachstums, wird anhand des Anstiegs projektierter Flächen (+93 %) deutlich.
Durchschnittsmiete steigt weiter leicht an
Aufgrund der hohen Nachfrage und dem knapper werdenden Angebot präsentieren sich die Leipziger Mietniveaus weiterhin robust gegenüber der Corona-Krise. Die Spitzenmiete liegt seit Ende des Jahres 2020 stabil auf dem Rekordniveau von 17 €/m². Ein weiterer leichter Anstieg im Jahresverlauf um 20 Cent konnte bei der realisierten Durchschnittsmiete beobachtet werden, die aktuell bei 11,30 €/m² notiert.
Perspektiven
„Vor dem Hintergrund der ungebrochen hohen Nachfrage nach Leipziger Büroflächen ist trotz anhaltender Corona-Pandemie auch in 2022 von einem dynamischen Marktgeschehen auszugehen. Allerdings stellt das sich zunehmend verknappende Angebot einen limitierenden Faktor dar, sodass für 2022 zwar ein Ergebnis über dem langjährigen Durchschnitt zu erwarten ist, das aber nur schwer an das Rekordergebnis 2021 herankommen dürfte. Aus heutiger Sicht ist ein weiterer Rückgang des Leerstands und ein leichter Anstieg der Mieten das wahrscheinlichste Szenario“, prognostiziert Stefan Sachse.