Der Leipziger Büromarkt befindet sich im ersten Quartal 2022 mit 27.000 m² Flächenumsatz auf dem starken Vorjahresniveau. Damit zeigt der Markt eine konstante Entwicklung und konnte den langjährigen Durchschnitt erneut um knapp 14 % überbieten. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Mit diesem Ergebnis bestätigt der Leipziger Büromarkt seine Krisenfestigkeit in der weiter anhaltenden Corona-Pandemie. Bemerkenswert ist dabei der hohe Anteil an Vermietungen in der Größenklasse von 2.000 bis 5.000 m², die etwa 44 % des gesamten Flächenumsatzes ausmachen. Dieses Ausnahmeergebnis bei den mittelgroßen Flächen zeigt, dass der Leipziger Büromarkt durch viele kleinteiligere Vermietungen auf einem breiten Fundament steht und nicht auf einzelne Großdeals angewiesen ist“, erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter.
Haupttreiber des Flächenumsatzes in diesem ersten Quartal waren die sonstigen Dienstleistungen mit 29,5 % Marktanteil. Das Ergebnis wurde insbesondere vom 4.000-m²-Abschluss des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) getragen, der die Bedeutung der Sachsenmetropole für Forschungs- und Beratungseinrichtungen unterstreicht. Leipzigs starke IuK-Technologie-Unternehmen präsentieren sich wie im Vorjahr anmietungsfreudig und reihen sich mit 7.500 m² auf Rang 2 ein. Getrieben durch den zweitgrößten Vertragsabschluss kommen die Handelsunternehmen auf rund 16 % und machen damit die Top-3-Branchen komplett. Insgesamt liegen die Marktanteile der Branchen relativ nah beieinander, was die diversifizierte Nachfragestruktur am Leipziger Büromarkt abbildet und ein klares Zeichen für ein starkes Nachfragefundament ist.
Leerstand sinkt marginal, Bauaktivität steigt deutlich, Spitzenmiete hält hohes Niveau
Die am Leipziger Büromarkt in den vergangenen zehn Jahren zu beobachtende Entwicklung von sinkenden Büroleerständen setzt sich auch in den ersten drei Monaten 2022 fort. Jedoch war der Rückgang des Leerstands seit dem Jahreswechsel nur minimal (-1 %). Bei aktuell 162.000 m² leer stehenden Büroflächen beläuft sich die Leerstandsquote aktuell auf 4,2 % und verharrt damit unter der Fluktuationsreserve. Insbesondere bei den stark gefragten modernen Flächen sind die Vakanzen niedrig. Dies gilt insbesondere für die City und den Cityrand, wo Angebotsknappheit in dieser Qualitätskategorie vorherrschend ist. Insgesamt befinden sich in diesen zentralen Lagen nur 8 % (City) bzw. 22 % des gesamten Leerstandsvolumens. Der Großteil ist ganz klar in Leipzigs Nebenlagen verortet (70 %).
Im ersten Quartal ist das Volumen der im Bau befindlichen Flächen am Bürostandort Leipzig um 36 % gestiegen und liegt damit bei aktuell etwa 145.000 m². Die Bautätigkeit befindet sich damit auf dem höchsten Niveau der vergangenen zwanzig Jahre. Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass 70 % dieser Flächen bereits vorvermietet bzw. von Eigentümern errichtet werden. Sprich, dem Markt stehen nur noch 30 % zur Anmietung zur Verfügung, was eindrucksvoll unterstreicht, in welcher Geschwindigkeit hochwertige Flächen absorbiert werden. Vor dem Hintergrund des dynamischen Anmietungsgeschehens bei anhaltender Angebotsknappheit ist das Volumen der projektierten Flächen auf ein hohes Niveau von rund 370.000 m² gewachsen.
Im Leipziger Marktgebiet war die Spitzenmiete in jüngster Vergangenheit auf einem gleichbleibend hohen Niveau stabil und notiert wie im Vorjahresquartal bei 17,00 €/m². Die Durchschnittsmiete hat demgegenüber in den vergangenen zwölf Monaten um gut 5 % auf aktuell 11,70 €/m² zugelegt und, getragen vom hohen Flächenumsatz im modernen Segment, ihren positiven Trend auch im ersten Quartal fortgesetzt.
„Der Leipziger Markt hat einmal mehr seine Dynamik unter Beweis gestellt und ist ungeachtet der in den Wintermonaten bundesweit geltenden Lockdown-Maßnahmen erneut gut ins Jahr gestartet. Der Markt verfügt über ein starkes Fundament und eine breit aufgestellte Nachfrage, sodass die Weichen trotz der gestiegenen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheitslage für ein gutes Jahresergebnis gestellt sind. Die Spitzenmiete dürfte mit großer Sicherheit weiter steigen“, so Stefan Sachse.