Mit einem Flächenumsatz von 709.000 m² erzielt der Berliner Logistikmarkt getrieben durch den Tesla-Deal (327.000 m²) zur Jahresmitte ein Resultat, das selbst als Gesamtjahresbilanz in fast jedem der Top-Logistikmärkte ein Rekordergebnis darstellen würde. Erfreulich ist hierbei, dass auch ohne die Tesla Gigafactory mit einem Volumen von 382.000 m² eine neue Halbjahres-Benchmark für Berlin sowie auch die A-Städte insgesamt gesetzt wurde. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Hierzu beigetragen hat u. a. auch ein starkes zweites Quartal (222.000 m²), in dem mit den zwei Deals von Lidl in Werder (32.700 m²) und in Potsdam (26.200 m²) sowie den Abschlüssen von Picnic in Ludwigsfelde (31.700 m²) und Schnellecke Logistik in Rangsdorf (30.800 m²) eine Vielzahl weiterer Großverträge registriert werden konnte. „Im Zuge des sehr dynamischen Marktgeschehens bei knappem Angebot und steigenden Baukosten ziehen auch die Spitzen- und Durchschnittsmieten mit jeweils 7,50 und 6,50 €/m² weiter an“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Industrie, Handel und Logistik jeweils mit Bestmarken
Blendet man die Umsatzanteile aus, die durch die Tesla Gigafactory maßgeblich bestimmt wurden, so erzielten Industrie, Handel und Logistiker, die drei wichtigsten Säulen des Logistikmarktes, allesamt überdurchschnittliche Flächenumsätze. So kommen die Industrierunternehmen insgesamt auf 366.000 m² (Ø: 67.000 m²), während Handelsunternehmen 212.000 m² (Ø: 110.000 m²) generierten und auch die Logistiker mit 110.000 m² (Ø: 56.000 m²) deutlich überdurchschnittlich abschnitten. Hohe Nachfrageimpulse waren hierbei aus der Food-Branche zu beobachten, wie die Beispiele Lidl oder auch Picnic unter Beweis stellten. Die Größenklassen wurden maßgeblich durch Großverträge über 20.000 m² bestimmt (anteilig knapp 72 %), die mit sieben Deals ebenfalls eine neue Bestmarke setzten.
Auch in peripheren Lagen verknappt sich das Angebot
Der Berliner Logistikmarkt schließt das erste Halbjahr mit einer Ausnahmebilanz ab, die neben der Tesla Gigafactory im zweiten Quartal durch eine Vielzahl weiterer Großabschlüsse auf ein außergewöhnliches hohes Niveau getrieben wurde. Bei aller Euphorie bleibt angesichts der wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten allerdings abzuwarten, wie sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte entwickelt.
„Auf der Angebotsseite konnte der Engpass im Kerngebiet bislang durch attraktive Teillagen in der Peripherie kompensiert werden. Da sich aber auch hier nur punktuell eine Ausweitung des Flächenangebotes abzeichnet, verknappt sich das Angebot im gesamten Marktgebiet zunehmend. Vor diesem Hintergrund ist auch bei den weiter steigenden Mieten aktuell noch kein Ende in Sicht“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.