Der Dresdner Büromarkt hat 2021 ein Rekordergebnis eingefahren: Zum Ende des Jahres verzeichnete die Landeshauptstadt erstmals einen Flächenumsatz von 120.000 m² und liegt damit 28 % über dem Vorjahresergebnis. Somit wurde 2021 die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt und der langjährige Durchschnitt sogar um 26 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Diese Entwicklung ist neben der generellen wirtschaftlichen Erholung und eines weiterhin starken Mittelstandes auch auf eine deutlich gestiegene Flächennachfrage aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung zurückzuführen. Der hohe Marktanteil der öffentlichen Verwaltung geht in erster Linie auf das Konto dieses Wachstumssegments. Besonders bemerkenswert ist das lebhafte Anmietungsgeschehen im kleinen und mittleren Segment. Demgegenüber konnte 2021 lediglich ein Abschluss jenseits der 10.000 m² registriert werden“, erklärt André Heinrich, Dresdner Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Öffentliche Hand bleibt Nachfragetreiber, historisch geringes Leerstandsniveau
Wie schon im Vorjahr ist die Nachfrage nach Büroflächen seitens der öffentlichen Verwaltung besonders hoch. Ihr Marktanteil beläuft sich aktuell auf gut 32 %. Sie ist damit absoluter Spitzenreiter und leistet einen beträchtlichen Beitrag zum Flächenumsatz 2021. Ausschlaggebend für dieses sehr gute Ergebnis ist unter anderem eine Vermietung jenseits der 10.000 m² Mietfläche in der City. Darauf folgt mit knapp 19 % die Sammelkategorie sonstige Dienstleistungen, die die Diversität des Marktes widerspiegelt. Mit knapp 13 % schließt sich, anders als im Vorjahr, der Sektor Handel als dritte Branche im zweistelligen Bereich des Marktgeschehens an und macht somit einen deutlichen Sprung nach vorne. Auch das Gesundheitswesen befindet sich wie im Vorjahr mit ebenfalls knapp 13 % unter den Top vier Branchen.
Mit einem Leerstand von 71.000 m² ist 2021 der starke Leerstandsabbau deutlich sichtbar. Im Vorjahresvergleich sank der Leerstand um satte 17 %. Die Leerstandsquote liegt lediglich bei 2,5 %, was auch im bundesweiten Vergleich eine sehr geringe Rate darstellt. Anders als in anderen deutschen Städten verzeichnet Dresden keinen Leerstandsanstieg während der Pandemie, was vornehmlich auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Büroflächen zurückzuführen ist. Insbesondere die Nachfrage nach größeren Büroflächen mit modernen Standards ist deutlich angestiegen.
Im Windschatten des niedrigen Leerstandsniveaus und der sehr guten Verfassung des Dresdner Büromarktes in den vergangenen Jahren ist die Bautätigkeiten 2021 wieder gestiegen. Die Landeshauptstadt verzeichnet 146.000 m² Flächen im Bau, von denen allerdings nur noch 60.000 m² für den Vermietungsmarkt zur Verfügung stehen. Aufgrund des aktuellen Angebotsmangels werden auch spekulative Neubauten sehr gut angenommen. Deshalb haben die meisten Projektentwicklungen bereits vor Fertigstellung eine hohe Vermietungsquote.
Das anhaltende Angebotsdefizit wirkt sich auf die Mietpreisentwicklung aus. Die Mieten steigen deutlich. Die Spitzenmiete der Landeshauptstadt liegt 2021 bei 19,00 €/m² in der City und stieg somit um gut 9 % zum Vorjahr an. Auch die Durchschnittsmiete zog deutlich an und stieg im Jahresverlauf um 14 % auf aktuell 12,00 €/m².
Perspektiven
„Der Dresdner Büromarkt präsentiert sich trotz anhaltender Corona-Pandemie dynamisch. Vor dem Hintergrund einer sich weiter erholenden deutschen Wirtschaft ist 2022 mit einem überdurchschnittlichen Flächenumsatz jenseits der 100.000 m² zurechnen. Die wahrscheinlich größte Herausforderung für die Entwicklung des Büromarktes könnte das zu geringe Angebot bei immer steigender Nachfrage sein. Eine Ausweitung des Leerstands zeichnet sich vorerst nicht ab, sodass ein weiter steigendes Mietpreisniveau das wahrscheinlichste Szenario ist“, so André Heinrich.