Auch wenn der Frankfurter Logistikmarkt mit einem Flächenumsatz von 205.000 m² sowohl das Vorjahresresultat (-38 %) als auch den langjährigen Schnitt (-25 %) zur Jahresmitte klar verfehlt hat, konnte im zweiten Quartal eine deutlich erhöhte Vermietungsdynamik verzeichnet werden. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„So entfielen mit insgesamt 158.000 m² alleine 77 % des Gesamtumsatzes auf das zweite Quartal, das isoliert betrachtet auch im Vergleich der A-Städte zu den stärksten gehörte. Die Belebung des Marktgeschehens spiegelt sich auch darin wider, dass vier der fünf registrierten Großabschlüsse über 10.000 m² auf die letzten drei Monaten entfallen“, erklärt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH. Weiter dynamisch präsentierte sich im 12-Monats-Vergleich auch die Mietentwicklung im Spitzensegment (+4 %, 7,30 €/m²) sowie vor allem auch im Durchschnitt (+7 %, 5,70 €/m²).
Logistiker erreichen hohes Volumen durch Big Deals
Zur Jahresmitte konnten sich die Logistikdienstleister an der Spitze des Branchenrankings absetzen: Durch Großabschlüsse wie die Erweiterung des Logistikzentrums von B+S Logistik in Hammersbach (40.000 m²) oder dem Neubau einer Luftfrachthalle für DHL in der Cargo City Süd (28.000 m²) kommt die Nachfragegruppe auf einen Umsatzanteil von insgesamt fast 57 %. Aktiv zeigten sich aber erneut auch die Handelsunternehmen, die sich mit knapp 30 % vor den Produktionssektor schieben (10 %). Bei den Größenklassen fällt auf, dass neben der größten Kategorie der Deals ab 20.000 m² (anteilig knapp 46 %) auch die Gruppe der Verträge bis 3.000 m² (fast 22 %) ein überdurchschnittliches Volumen generierten. Gleichzeitig sind die mittleren Segmente zwischen 3.000 und 20.000 m² vor allem auch angebotsbedingt bislang noch unterrepräsentiert.
Perspektiven
„Der Frankfurter Logistikmarkt ist nach einem verhaltenen Jahresstart ins Rollen gekommen und profierte in den letzten drei Monaten insbesondere auch davon, dass vereinzelte Großgesuche auf ein entsprechendes Angebot getroffen sind. Insgesamt ist jedoch weiterhin eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage zu beobachten und Nutzer versuchen zunehmend Optionen auf Mietvertragsverlängerungen zu nutzen, um höhere Mietbelastungen und langwierige Suchprozesse zu vermeiden. Für das zweite Halbjahr ist weiterhin von einer guten Nachfragesituation auszugehen, wobei abzuwarten bleibt, ob und inwieweit sich die fortsetzenden wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten auf die Abschlussbereitschaft potenzieller Nutzer auswirkt“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.