MOBILITÄT NEXT LEVEL – DER HAMBURGER ELBTOWER

Bereits in der vierten Ausgabe unseres CHANGE-Magazins haben wir über Trends im Hinblick auf Immobilien und die Mobilitätswende berichtet und schnell gemerkt, dass das eine ohne das andere nicht funktionieren kann. Sei es Logistik, Büro oder Wohnen – in allen Bereichen der Immobilienwelt wird beim Thema Ladeinfrastrukturen, Elektro- Ladestationen, Parkflächen etc. umstrukturiert und aufgerüstet. Wir möchten wissen, wie Immobilien und Mobilität in der Praxis ineinandergreifen und haben uns mit Torben Vogelgesang von SIGNA Real Estate Hamburg sowie Timotheus Werner und Heiko Fischer von BNPPRE zum Projekt Elbtower in der HafenCity ausgetauscht.

Herr Werner und Herr Fischer, eine allgemeine Frage zu Beginn unseres Gesprächs: Durch Einschränkungen des PKW-Verkehrs und den Umstieg auf ÖPNV und andere Verkehrsträger verändert sich die Erreichbarkeit von Lagen oder Immobilien. Wie verändert sich damit der Wert der Immobilie in der City?

In der Hamburger Innenstadt laufen alle ÖPNV-Verbindungen zusammen, weshalb die Erreichbarkeit hier für größere Unternehmen ideal ist. Ein zentraler und attraktiver Firmenstandort wird immer wichtiger, denn gerade durch flexible Arbeitszeitmodelle ist es die große Herausforderung, den Arbeitnehmenden Anreize zu schaffen, um die Büros auch am Wochenanfang und -ende zu füllen und einen identitätsstiftenden Ort zu schaffen.

Timotheus Werner
Associate Director Office Advisory bei BNPPRE

Heiko Fischer: Die Flächennachfrage übersteigt derzeit deutlich das Angebot in der Innenstadt und der HafenCity. Vor allem zentrale Standorte werden sicher weiterhin an Wert gewinnen. Mietsteigerungen – nicht nur verursacht durch die Baukosten und Finanzierungskosten – werden von den Mietern akzeptiert.

Herr Vogelgesang, wie sehen Sie das? Welchen Einfluss hat die Mobilitätswende auf die Immobilienwelt?

Torben Vogelgesang: Die Menschen in Hamburg haben ein anderes Bewusstsein dafür entwickelt, wie sie unterwegs sein wollen. Wo früher der Tiefgaragenstellplatz die Norm war, steigen heute vermehrt Mitarbeitende auf das Rad oder den öffentlichen Nahverkehr um. Wir erleben beispielsweise, dass der Dienstwagen immer uninteressanter wird und neue Mobilitätsformen zum neuen Standard werden. Damit ändern sich
die Anforderungen an Gebäude: Flächen und deren Nutzung müssen flexibel bleiben und sich an den Entwicklungsstand und die Bedürfnisse der Nutzer:innen über die Zeit anpassen lassen.

Der Elbtower soll zu einem Knotenpunkt in Hamburgs Verkehrssystemen werden – wie soll das genau aussehen? Von welchen Mobilitätskonzepten sprechen wir?

Vogelgesang: Konkret geht es darum, verschiedene Angebote zu machen. Der Elbtower ist beispielsweise Teil des ambitionierten Smart-Mobility-Konzepts der östlichen HafenCity. Ziel dieses Projekts sind nachhaltige Mobilitätsstrukturen und -optionen. So ist der Elbtower direkt an die Autobahnnetze und das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. U- und S-Bahn-Station liegen ebenfalls direkt vor der Tür. Darüber hinaus bietet
das Gebäude ein großzügiges, modernes Parkhaus, nicht nur für Autos, sondern vor allem auch für Fahrräder, und ist ausgestattet mit Ladestationen für E-Bikes und einer Pick-up-Zone fürs Bike-Sharing.

Herr Fischer, Sie haben ja schon eine Vielzahl an Projekten begleitet – wie unterscheidet sich die Betreuung des Elbtowers von anderen Mandaten?

Fischer: Der Elbtower ist aktuell das spektakulärste Bauvorhaben Hamburgs und setzt in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe. Wir dürfen hier Flächen in Höhen vermieten, die ansonsten in Hamburg undenkbar sind. Im östlichen Bereich der HafenCity entsteht ein völlig neues Quartier, dass die Hamburger:innen sich noch gar nicht vorstellen können und welches man ihnen zunächst auf dem Papier erklären muss. Teil dieser neuen städtebaulichen Entwicklung zu sein, ist eine große Herausforderung, die wir mit viel Freude angehen. Die zahlreichen Mietvertragsabschlüsse, die bereits weit vor Baufertigstellung geschlossen wurden, zeigen, welche Anziehungskraft das Gebäude mit sich bringt.

Werner: Ich möchte ergänzen, dass die Vielseitigkeit des Gebäudekonzepts sicher einzigartig ist für Hamburg. Der Elbtower schafft für seine Nutzer:innen einen Ort, an dem für alles gesorgt ist und gleichzeitig ist das Gebäude auch für die Öffentlichkeit und alle Hamburger:innen zugänglich und durchlässig. Diese Kombination ist einmalig für Hamburg!

Herr Vogelgesang, eine Frage zum Schluss: Der Elbtower weist als spektakulärste Projektentwicklung Hamburgs viele herausragende Eigenschaften auf. Welches Merkmal begeistert Sie persönlich am meisten?

 

Da gibt es in der Tat viele: Die Chipperfield- Architektur, die Dachterrasse, die einen sensationellen Ausblick auf Hamburg erlaubt, oder die Nutzungsvielfalt. Besonders stolz bin ich aber darauf, dass der Elbtower durch sein intelligentes Energiekonzept CO2-neutral betrieben werden kann.

Torben Vogelgesang
Niederlassungsleiter bei SIGNA Real Estate Hamburg

Visualisierungen / Fotos: SIGNA Real Estate; Markus Diekow

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Dieser Artikel ist Teil des CHANGE Magazins 05

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Heiko Fischer FRICS
Heiko Fischer FRICS
Managing Director / Regional Director
Seit 2016 verantworte ich die Hamburger Niederlassung und bin Leiter des Bereichs Transaction. Ich brenne vor allem für den Hamburger Büromarkt: Ich habe viele maßgebliche Projektentwicklungen begleitet, u. a. die Entwicklung der Gesamtkonzepte und Suche nach geeigneten Hauptmietern. Ein gutes Beispiel ist die Realisierung der HafenCity: Hier habe ich von Beginn an geeignete Nutzer gefunden, z. B. den Germanischen Lloyd, den Spiegel-Verlag, Taylor Wessing oder auch Lloyds Register. Alles Nutzer, die noch heute ihre Büros in der HafenCity schätzen.

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