BÜRO-INVESTMENTS ERNEUT RÜCKLÄUFIG: INVESTOREN WEITER ABWARTEND
-
Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland gut 2,2 Mrd. € in Büro-immobilien investiert. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem erneuten Rückgang um 31 %, was gleichzeitig das schwächste Ergebnis der letzten 15 Jahre darstellt. Der 10-Jahresdurchschnitt wurde um rund 75 % verfehlt.
-
Im Gegensatz zu den meisten anderen Assetklassen ist bei Bürohäusern noch kein Aufwärtstrend beim Transaktionsvolumen erkennbar. Ihr Anteil am gesamten Umsatz mit gewerblichen Immobilien hat sich demzufolge weiter verringert und liegt aktuell nur noch bei 18 %. Im Ranking der Assetklassen belegen Büroobjekte damit nur noch Rang drei.
-
Der Anteil von Portfoliotransaktionen liegt bei lediglich 10 % und damit etwa fünf Prozentpunkte unter dem langjährigen Schnitt.
-
Verantwortlich für die nach wie vor schwierige Situation sind einerseits die schwachen Nutzermärkte, bedingt in erster Linie durch die langsame Erholung der Konjunktur, die zur Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Büromärkte beitragen. Andererseits aber auch eine abwartende Haltung vieler Investoren bezüglich der finalen Preisentwicklung.
-
Die im ersten Quartal eingesetzte Stabilisierung der Spitzenrenditen hat sich erwartungsgemäß weiter verfestigt, sodass keine Veränderungen zu beobachten waren. In den A-Standorten liegen sie im Schnitt unverändert bei 4,36 %. Teuerster Standort bleibt damit München mit einer Spitzenrendite von 4,20 %, gefolgt von Berlin und Hamburg mit jeweils 4,25 %.
WEITERHIN KAUM GROSSABSCHLÜSSE
-
Der Rückgang des Investmentvolumens ist ausschließlich auf fehlende Großabschlüsse zurückzuführen. Der Anteil von Objekten im dreistelligen Millionenbereich liegt aktuell lediglich bei knapp 6 %; im Vorjahr waren es noch 42 %. Demgegenüber konnten kleinere Verkaufsfälle bis 50 Mio. € nicht nur ihren Anteil von 35 % auf jetzt 65 % steigern, sondern verzeichnen auch absolut betrachtet ein um 27 % höheres Umsatzvolumen.
-
Auch in den A-Standorten wurde rund ein Viertel weniger investiert als im Vorjahr, was vor dem Hintergrund der fehlenden Großdeals nicht verwunderlich ist. Am meisten angelegt wurde in Frankfurt mit 524 Mio. €, gefolgt von Berlin mit 383 Mio. €. Mit jeweils knapp 200 bis 230 Mio. € bewegen sich Hamburg, Düsseldorf und München auf einem ähnlichen Umsatzniveau. Im bundesweiten Vergleich bleiben die A-Standorte trotz des rückläufigen Transaktionsvolumens die wichtigsten Städte für Büroinvestments und tragen gut drei viertel zum bundesweiten Umsatz mit Büroobjekten bei.