At a Glance Q4 2022

Büromarkt Deutschland

Büromarkt Deutschland

FLÄCHENUMSATZ AUF VORJAHRESNIVEAU

Die deutschen Büromärkte haben sich in einem schwierigen Umfeld im Jahr 2022 überzeugend behauptet. Der Flächenumsatz in den acht Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München beläuft sich zum Jahresende auf gut 3,4 Mio. m². Damit wurde das Vorjahresergebnis (ebenfalls 3,4 Mio. m²) eingestellt und gleichzeitig liegt das Resultat auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Zum Jahresende haben sich aber auch die Büromärkte dem Einfluss der sich deutlich abkühlenden konjunkturellen Entwicklung nicht entziehen können. Mit Ausnahme von Düsseldorf, wo sich das Anmietungsgeschehen zum Jahresende noch einmal deutlich beschleunigte, mussten alle großen Standorte zum Teil spürbare Rückgänge bei den Flächenumsätzen im Vergleich zum Vorquartal registrieren. 

FLÄCHENUMSÄTZE ZUMEIST ÜBERDURCHSCHNITTLICH

Das Feld der großen Büromärkte führt zum vierten Mal in Folge die Bundeshauptstadt Berlin mit einem Flächenumsatz von 773.000 m² an. Zwar wurde das sehr gute Vorjahresergebnis damit um 7 % verfehlt, allerdings bewegt sich der Markt im langjährigen Mittel (779.000 m²). Auf Rang zwei ordnet sich München mit einem Vermietungsvolumen von 746.000 m² ein, womit eine Punktlandung auf den langjährigen Durchschnitt gelungen ist. Auch den Hamburger Markt hat eine große Marktdynamik getragen. Zum Jahresende steht ein sehr starkes Ergebnis von 554.000 m² zu Buche (+16 % ggü. Vorjahr). Frankfurt hat mit einem Flächenumsatz von 472.000 m² das Vorjahresergebnis um 12 % und den 10-Jahresdurchschnitt um 13 % verfehlt. Die Banken- und Finanzmetropole hat allerdings über das Jahr hinweg eine insgesamt große Konstanz gezeigt, und obwohl sich seit einigen Monaten die Zeichen einer vermutlich schwachen Rezession mehren, hat das Anmietungsgeschehen im vierten Quartal mit 110.000 m² kaum an Tempo verloren (-8 % gegenüber Q3).  

WEITERHIN HOHE DYNAMIK IM MITTLEREN MARKTSEGMENT

Die Analyse des Flächenumsatzes nach Größenklassen zeigt einmal mehr die aktuell große Dynamik im mittleren Marktsegment. Während im kleinteiligen Segment unter 200 m² ein Rückgang von 12 % zum Vorjahr registriert werden kann, wird für viele andere Größenklassen eine Steigerung erfasst. Der größte prozentuale Zuwachs wurde hierbei für Abschlüsse zwischen 5.000 und 10.000 m² (+13 % ggü. Vorjahr) und 2.000 bis 5.000 m² (+9 % ggü. Vorjahr) registriert. Der Anteil des Umsatzes in der Größenkategorie über 10.000 m² ist allerdings um knapp 13 % zum Vorjahr gesunken, dennoch wird hier 2022 der meiste Umsatz generiert.

LEERSTAND IM DURCHSCHNITT GESTIEGEN

Aktuell beläuft sich das Leerstandsvolumen an den acht großen Bürostandorten auf insgesamt 5,3 Mio. m² (+5 % ggü. Vorjahr). Die Leerstandsentwicklung präsentiert sich in den großen Bürohochburgen allerdings heterogen. Unter der Fluktuationsreserve von 5 % notiert die Leerstandsquote in Berlin (3,2 %), Hamburg (3,9 %), Köln (3,3 %), Leipzig (4,0 %) und München (4,7 %). In Frankfurt liegt sie weiterhin mit 8,5 %. Für Essen und Düsseldorf sind Anstiege auf 7,3 % bzw. 10,6 % zu verzeichnen.

MIETEN ALLERORTS GESTIEGEN

Über alle Standorte hinweg können für 2022 steigende Spitzen-und Durchschnittsmieten vermeldet werden. Frankfurt führt weiterhin das Feld der Top-Standorte mit 48,00 €/m² in der Spitze an. Eine Ausnamestellung nimmt Düsseldorf ein. Getrieben durch eine ganz besondere Faktorenkombination vollzieht die Mietpreisentwicklung im absoluten Top-Segment eine im Düsseldorfer Markt nicht gesehene Steigerung von 33 %, sodass vereinzelt bereits Ende des vierten Quartals zu einem Mietpreis von 38,00 € erfolgreich vermietet wurde. Die nach „gif“ berechnete realisierte Spitzenmiete notiert aktuell noch bei 34,00 €/m².

PERSPEKTIVEN

Der Blick ist verhalten optimistisch auf das Jahr 2023. Die deutsche Wirtschaft und auch die deutschen Büromärkte haben in den Corona-Jahren 2020/21 wie auch im schwierigen Jahr 2022 in bemerkenswerter Weise ihre Resilienz unter Beweis gestellt. Im Windschatten der zu erwartenden konjunkturellen Belebung wird im Jahresverlauf eine deutliche Steigerung der Marktdynamik mit weiter anziehenden Mietniveaus erwartet. Bereits zum Halbjahr sollte deutlich werden, mit welcher Geschwindigkeit die einzelnen Büromärkte auf ihr Langzeitniveau zurückkehren können.

 

Den Überblick zu den Kennzahlen des Büromarkts Deutschland 2022 finden Sie im PDF-Download sowie unter folgendem Link die  ausführliche Kennzahlentabelle auf Teilmarktebene.

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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 31.12.2022