CORONA SCHRÄNKT MARKTAKTIVITÄT STARK EIN
Nach einem lebendigen Jahresauftakt auf dem Düsseldorfer Markt für Lager– und Logistikflächen zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise sehr deutlich im Halbjahresergebnis. Mit einem Flächenumsatz von 70.000 m² wurde der langjährige Durchschnitt um 36 % verfehlt. Zugleich lag das Ergebnis jedoch nur 6.000 m² unter dem des Vorjahreszeitraums. Ein für das zweite Quartal erfasster Umsatz von 18.000 m² verdeutlicht, welchen Effekt die Corona-Pandemie und der wochenlange Lockdown auf die Marktaktivitäten hatte. Viele Unternehmen haben vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Rezession ihre Investitions– und Expansionspläne und die damit verbundenen Anmietungen von neuen Lagerflächen vorläufig verschoben. Durch diesen lediglich temporär einzustufenden Nachfragerückgang und den schon seit längerem bestehenden Angebotsmangel von Flächen mit moderner Logistikausstattung, ist die geringe Marktaktivität im zweiten Quartal nicht überraschend. Besonders das Größensegment über 12.000 m², welches üblicherweise einen erheblichen Beitrag zum Ergebnis leistet, konnte noch keinen Deal verzeichnen.
LOGISTIKDIENSTLEISTER GEWOHNT STARK
Auch in turbulenten Zeiten sind besonders die traditionell starken Logistikdienstleister im Düsseldorfer Marktgebiet aktiv und dominieren das Ranking mit einem Umsatzanteil von gut 64 %. Mit dem Eigennutzer-Deal über 10.000 m² des Unternehmens Logiflex konnte diese Branche auch im weiteren Verlauf des Jahres punkten und den größten Abschluss im zweiten Quartal verzeichnen. An zweiter Position befinden sich die Handelsunternehmen mit etwa 22 %. Ein nennenswerter Deal dieser Branche ist die Anmietung des sehr expansiven Online-Getränkelieferanten Flaschenpost über 9.000 m² in Langenfeld. Bisher zurückhaltend agieren die Industrie/Produktionsunternehmen und erzielen zum Halbjahr nur einen Beitrag von ca. 4 %, was im langjährigen Vergleich den geringsten je registrierten Wert darstellt.
BISHER KEIN GROSSABSCHLUSS
Gegensätzlich zum Vorjahr, wo Großabschlüsse über 12.000 m² noch mehr als die Hälfte des Volumens ausmachten, zeigt sich zum Halbjahr 2019 eine andere Verteilung. Mit 57 % ist das Segment von 8.001 bis 12.000 m² besonders stark und zeichnet gleich für vier der fünf größten Abschlüsse des ersten Halbjahres verantwortlich. Dass noch kein größerer Abschluss im Marktgebiet der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt registriert wurde, liegt besonders daran, dass großflächige, moderne Flächen kaum zur Verfügung stehen.
MIETEN MIT POSITVER ENTWICKLUNG
Gegensätzlich zu fast allen deutschen Logistikstandorten, konnte die Düsseldorfer Spitzenmiete In den vergangenen zwölf Monaten noch deutlich um 11 % zulegen und notiert aktuell bei 6 €/m². Diese Entwicklung lässt sich dadurch erklären, dass ein erheblicher Anteil des Umsatzes in Projektentwicklungen erzielt wurde. Auch die Durchschnittsmiete verzeichnet einen Anstieg um 20 Cent auf nun 5,10 €/m². Die Mietpreise zeigen sich auch während der Corona-Krise stabil, was besonders auf das geringe Angebot und den hohen Neubauanteil des Umsatzes zurückzuführen ist.
PERSPEKTIVEN
Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren im Halbjahresergebnis des Düsseldorfer Markts für Lager– und Logistikflächen hinterlassen. Auch Profiteure der Krise, wie zum Beispiel E-Commerce Unternehmen, konnten den temporären Nachfragerückgang nicht ausgleichen. Mit der schrittweisen Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens und unter der Voraussetzung einer zeitnahen Erholung der Wirtschaft, lässt sich jedoch optimistischer auf die nächsten Quartale blicken und leicht steigende Flächenumsätze erscheinen als nicht unwahrscheinlich. Ebenso sind vor dem Hintergrund des geringen Angebots von Logistikflächen mit moderner Ausstattungstechnik Mietpreisanpassungen eher unwahrscheinlich.
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Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Stand: 30.06.2020