WOHN-INVESTMENTMARKT SETZT ERHOLUNG FORT
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Nach einem schwachen ersten Quartal setzte eine deutliche Belebung des Investmentgeschehens im zweiten Quartal 2024 auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt ein, die sich auch im dritten Quartal fortsetzte. Bundesweit wurden im bisherigen Jahresverlauf 5,9 Mrd. € in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) investiert. Damit wurde der langjährige Durchschnitt zwar um 51 % unterschritten, das Vorjahresergebnis allerdings um 50 % übertroffen und zum dritten Quartal bereits das Gesamtvolumen von 2023 erzielt. Darüber hinaus wurden Grundstücke über gut eine halbe Milliarde Euro veräußert.
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Positiv hervorzuheben ist, dass wieder erste größere Value-Add-Deals abgeschlossen wurden. Eine erhöhte Anzahl an registrierten großvolumigen Core- Deals belegt, dass sich nach den Unsicherheiten der vergangenen Quartale ein marktgängiges Preisgefüge herausgebildet hat.
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Weiterhin ist das solide Investmentumfeld der A-Städte stark nachgefragt. Die A-Städte zeichnen für einen überdurchschnittlichen Anteil von rund 55 % (Ø 10 Jahre: 48 %) des Investmentvolumens verantwortlich. Besonders die Bundeshauptstadt setzt mit dem höchsten je gemessenen Umsatzanteil (39 %) bzw. einem Investmentvolumen von 2,3 Mrd. € ein starkes Ausrufezeichen. So gehen allein fünf Großdeals über 100 Mio. € aus dem Core/Core-Plus-Bereich auf Berlin zurück. Solche Benchmark-Transaktionen belegen das intakte hohe Investoreninteresse an Berlin sowie die mittel- und langfristig guten Perspektiven auf den deutschen Wohnungsmärkten. Jedoch ist auch abseits der A-Städte wieder eine verstärkte Ankauftätigkeit zu registrieren, wie etwa in Leipzig und Dresden mit Investmentvolumen im Bereich von jeweils knapp 200 Mio. €.
GROSSVOLUMIGES SEGMENT MIT HÖHEREM UMSATZANTEIL
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Bestandsportfolios verzeichnen mit 38 % (Ø 10 Jahre: 51 %) einen deutlich höheren Marktanteil als zuletzt. Auf überdurchschnittliche Marktanteile kommen Forward Deals mit 33 % (Ø 10 Jahre: 24 %) sowie moderne Bestandsobjekte mit 14 % (Ø 10 Jahre: 5 %).
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Klar positiv zu werten und ein Beleg für die vorhandene Kapitalverfügbarkeit ist die anziehende Bedeutung von großvolumigen Deals: So gehen 59 % des Investmentvolumens auf Deals aus dem Segment über 100 Mio. € zurück (Ø 10 Jahre: 55 %). Kumuliert wurden hier immerhin 3,5 Mrd. € investiert.
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Deutsches Kapital trägt rund 84 % zum Umsatz auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt bei (Ø 10 Jahre: 75 %) und dominiert damit deutlich stärker als in den Vorjahren den Markt. Die öffentliche Hand ist mit einem Umsatz von rund 1,5 Mrd. € bzw. einem Marktanteil von 25 % (Ø 10 Jahre: 9 %) die mit Abstand stärkste Käufergruppe.