Der Leipziger Markt für Lager- und Logistikflächen legt einen sehr guten Jahresauftakt hin. Mit einem Flächenumsatz von 108.000 m² konnte ein Resultat erzielt werden, das mehr als viermal so hoch ist wie das Vorjahresvolumen. Zudem wurde der langjährige Durchschnitt um stolze 112 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Wie außergewöhnlich gut der Logistikmarkt in der Sachsenmetropole performt hat, zeigt sich auch im bundesweiten Vergleich: Es wurden mehr Flächen umgesetzt als in München (68.000 m²), Düsseldorf (50.000 m²) und Stuttgart (45.000 m²). „Mit dem positiven Resultat im Gesamtjahr 2020 und dem starken Jahresbeginn 2021, erweist sich der Leipziger Logistikmarkt als äußerst robust gegenüber der Corona-Pandemie und den damit verbundenen schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen. Bemerkenswert ist außerdem, dass knapp 69 % des Flächenumsatzes in Neubauten erzielt wurden. Dies verdeutlicht zum einen die hohe Nachfrage nach Flächen mit einer modernen Ausstattungsqualität und zum anderen den weiterhin bestehenden Angebotsengpass in adäquaten Bestandsflächen“, so Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Industrieunternehmen in Führung
Nachdem im Vorjahr die Handels-/E-Commerce-Unternehmen als sogenannte Corona-Profiteure die Marktaktivität bestimmten, prägen in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Industrie-/Produktionsunternehmen (50 %) das Geschehen. Absolut betrachtet stellt das Ergebnis eine neue Bestmarke für diesen Sektor dar. Das hohe Volumen basiert besonders auf dem bis dato größten Abschluss des Jahres: Beiersdorf startet in Leipzig den ersten Bauabschnitt ihrer Eigenentwicklung mit rund 50.000 m² Lager-/Logistikfläche. Aber auch die Handelsunternehmen (24 %) sind weiterhin stark am Markt vertreten und erzielen absolut betrachtet ebenfalls ein Rekordergebnis. Besonders expansiv war der Online-Händler Amazon. Logistikdienstleister starten zwar mit einem unterdurchschnittlichen Umsatz, können aber den zweitgrößten Vertrag registrieren (10.100 m² in Landsberg).
Der zuvor benannte große Eigennutzerdeal schlägt sich auch bei der Umsatzverteilung nach Größenklassen nieder. Mit einem Beitrag von 47 % dominiert somit das Segment über 20.000 m² die bisherige Marktaktivität. Ebenso stark präsentiert sich das Segment zwischen 8.000 m² und 12.000 m, was durch zwei Deals und einem Volumen von mehr als 20.000 m² einen neuen Bestwert zum Jahresauftakt präsentieren kann. Dass zudem die kleineren Kategorien unter 5.000 m² ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt haben, zeigt die diverse Nachfrage über alle Segmente hinweg.
Mieten mit Aufwärtstrend
Aufgrund der dynamischen Nachfrage und dem immer noch begrenzten Angebot haben die Mieten in den letzten 12 Monaten angezogen. Die Spitzenmiete, welche in innerstädtischen Lagen sowie an hoch frequentierten Bereichen nahe der Autobahn erzielt wird, hat seit dem Vorjahresquartal um 10 Cent zugelegt und notiert aktuell bei 4,60 €/m². Dass auch ein deutlich spürbarer Preisanstieg bei Bestandsflächen zu beobachten ist, zeigt die um ebenfalls 10 Cent gestiegene Durchschnittsmiete von 3,85 €/m².
Perspektiven
„Aufgrund des gelungenen Jahresauftakts und der anhaltenden dynamischen Nachfrage kann optimistisch auf die weitere Entwicklung des Leipziger Logistikmarkts geblickt werden. Zudem erscheinen, aufgrund der an Geschwindigkeit gewinnenden Impfkampagne und der damit verbundenen Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens, spätestens in der zweiten Jahreshälfte gewisse Nachholeffekte von einzelnen Branchen als nicht unwahrscheinlich. Insgesamt kann aus heutiger Perspektive ein überdurchschnittliches Jahresendergebnis als das wahrscheinlichste Szenario angesehen werden. Vor dem Hintergrund der aktuell regen Nachfrage ist im Jahresverlauf ebenso mit einem weiteren Anstieg der Mietniveaus zu rechnen“, fasst Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH, die Aussichten zusammen.