Der Logistikmarkt Ruhrgebiet nimmt den Schwung aus dem Gesamtjahr 2021 mit in das erste Quartal und verzeichnet mit einem Flächenumsatz von 119.000 m² eine Steigerung des Ergebnisses um 177 % im Vorjahresvergleich und 7 % gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Im Vergleich der wichtigsten Logistik-Hubs setzt sich das Ruhrgebiet damit zwar nur auf Rang 3, lässt man den Ausnahme-Deal von Tesla im Berliner Marktgebiet jedoch unberücksichtigt, erreichen mit Berlin mit 160.000 m² und Hamburg mit 125.000 m² die beiden Top-Standorte aber nur geringfügig höhere Resultate“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.
Das dynamische Vermietungsgeschehen geht auch an den Mieten nicht spurlos vorbei: Im 12-Monats-Vergleich hat die Spitzenmiete um 12 % auf 5,50 €/m² zugelegt, während die Durchschnittsmiete sogar den höchsten Anstieg unter den Top-Märkten verbucht (+9 % auf 4,70 €/m²).
Handel bei fast drei Vierteln des Volumens
Das Marktgeschehen im Ruhrgebiet wird im laufenden Jahr bisher so deutlich durch den Handel dominiert wie in keinem anderen der Top-Märkte. Insgesamt generierte die Branche im ersten Quartal ein Volumen von rund 86.000 m² und einen Umsatzanteil von gut 72 %. Hierfür verantwortlich zeichneten zwar nicht viele, aber dafür große Verträge, die in den ersten drei Monaten zum Abschluss kamen.
Während der Handel in erster Linie im Großflächensegment aktiv war, lagen die Nachfrageschwerpunkte bei den Logistikdienstleistern (knapp 20 %) und Produktionsunternehmen (gut 8 %) in den kleineren Segmenten zwischen 5.000 und 12.000 m². Der Neubau- (47 %) und Eigennutzeranteil (39 %) liegt im bisherigen Jahresverlauf im Bereich der langjährigen Durchschnittswerte.
Flächen zumeist bereits vor Fertigstellung vergriffen
„Auch nach dem ersten Quartal 2022 gibt es weiterhin wenig Zweifel daran, dass sich die Erfolgsstory des Logistikmarkts Ruhrgebiet im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird. Die konstant hohen Impulse durch den E-Commerce-Sektor und die Umstrukturierung von Lieferketten lenken nach wie vor die Nachfrage auf das Neubausegment, da sich Gesuche nach modernen Flächen insbesondere in den Segmenten ab 10.000 m² nur selten in Bestandsimmobilien abbilden lassen. Durch das Zusammenspiel aus steigenden Baukosten und dem nicht nachlassenden Nachfragedruck, dürfte der Trend steigender Spitzen- und Durchschnittsmieten im Jahresverlauf weiter anhalten“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH.