Timber Office in Hamburg

BIM & HOLZBAU: DIE PERFEKTE SYMBIOSE AUS DIGITAL & NACHHALTIG

In einer der begehrtesten Gegenden Hamburgs entsteht bis 2022 ein modernes, flexibles und nachhaltiges Bürogebäude: Das Timber Office verspricht die perfekte Work-Life-Balance für Mitarbeitende. Die Bauzeit beträgt dank Building Information Modeling und dem Modul-Holzbau nur etwa 15 Monate. Wir schauen uns die Besonderheiten des Projekts genauer an. Immer mehr Menschen haben den Wunsch, ihr Leben nachhaltiger zu gestalten und Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen. Diese Entwicklung macht auch vor dem Büromarkt nicht halt. Aus diesem Grund setzt die AVW Immobilien AG bei ihrem Timber Office in Hamburg auf Holz-Hybrid. Diese Bauweise kombiniert die Materialien Holz und Stahlbeton und ermöglicht, dass 1.200 Tonnen Gewicht eingespart und 467 Tonnen CO2 gespeichert werden können.

„Nachhaltiges Bauen ist zwar grundsätzlich seit Jahren in Hamburg präsent, das in diesem Zusammenhang wichtige Thema des Holzbaus ist in den vergangenen Jahrzehnten aber etwas vernachlässigt worden

Timotheus Werner
Senior Consultant Office Advisory

Erfreut führt er fort: „Nun versucht man, im Zuge der aktuellen Klimadiskussionen wieder verstärkt zum Holzbau zurückzukehren. Das Hamburger Holzbauforum findet beispielsweise jährlich statt, und wer beim Wohnungsneubau auf Holz setzt, wird zusätzlich von der Stadt gefördert.“ Zudem darf der nachwachsende Rohstoff seit Kurzem in der Hansestadt auch für Bauvorhaben mit größeren Gesamthöhen genutzt werden. So wird in Hamburg mit der „Wildspitze“ Deutschlands höchstes Holzgebäude mit 19 Etagen und einer Höhe von 65 Metern erbaut.

DAS BÜRO – EIN ORT FÜR DEN AUSTAUSCH

„Das Timber Office ist in Hamburg das erste Bürogebäude in dieser speziellen Hybrid- Bauweise und somit ein Stück Pionierarbeit. Dieses Projekt sollte als positives Beispiel auch für weitere Projektentwicklungen dienen“, so Werner. Zudem wird ein Mobilitätskonzept für nachhaltiges Pendeln integriert. Die besten Stellplätze des Timber Office sollen dabei den Radfahrern gehören, wobei es auch 11 Parkplätze mit E-Ladestationen geben wird. „Well-being bleibt der zentrale Entwurfsgedanke in diesem Gebäude. Hochwertige, natürliche Materialien innerhalb der Büroflächen und Arbeitsräume im Außenbereich sollen den Mitarbeitenden eine positive Grundstimmung gegenüber ihrem Arbeitsplatz ermöglichen.“ So beschreibt Edward Martens, Vorstand der AVW AG, das Konzept der Büroimmobilie. Auf die Frage, ob Büroflächen in Zukunft noch benötigt werden, antwortet Martens lächelnd: „Wie sich Arbeitswelten verändern werden, kann man nicht vorhersehen. Daher haben wir ein Büro konzipiert, das möglichst flexibel an neue Entwicklungen angepasst werden kann. Wichtig bleibt das Büro als Ort für den Austausch von Informationen, da bin ich mir sicher. Auch für die Bindung der Mitarbeitenden zum Unternehmen wird es immer die zentrale Anlaufstelle bleiben.“

Timber Office Hamburg

DIE IMMOBILIE  wird großzügig begrünt. So laden fünf Terrassen zum Durchatmen, Denken der sogar Gärtnern ein.

MIT BUILDING INFORMATION MODELING PLANUNGSSICHER BAUEN

Auf ca. 3.500 Quadratmetern bietet das Timber Office Platz für bis zu 250 Arbeitsplätze. Und das bei luftigen Deckenhöhen von drei Metern. Verzichtet wird jedoch auf überflüssige Haustechnik, was nicht nur Wartungskosten einspart, sondern den Energieverbrauch langfristig senkt. Bei der Planung und beim Bau wurde jedoch nicht technologisch gespart. So setzt die AVW auf Building Information Modeling, kurz BIM. „Generell erhoffen wir uns durch den Einsatz von BIM eine präzisere Planung. Präziser im Hinblick auf Fehlervermeidung, Kalkulation von Massen, und Kollision, beispielsweise mit der Haustechnik. Beim Holzbau speziell geht es um ein hohes Maß an Vorfertigung in der Werkhalle, um schnellere Montagen vor Ort zu ermöglichen. Ein abgestimmtes BIM-Modell kann hier in einem sehr frühen Stadium zu verbindlichen Angaben beispielsweise zu Durchbrüchen und Einbauteilen führen. Generell führt diese Technologie zu einem transparenten und archivierbaren Planungsprozess“, so Martens. Den konkreten Einsatz von BIM im Timber Office erklärt er so: „Im BIM-Modell sind die Zuständigkeiten (z. B. Holzhybridhersteller, Rohbau oder Ausbau) hinterlegt, sodass die Leistungsschnittstellen klar abgelesen werden können. Besonders die Abstimmung mit den TGA-Gewerken konnte in Form von diversen Fachmodellen durchgeführt werden. Bei zum Teil sichtbar installierten Versorgungsmedien hat uns dieses Vorgehen sehr geholfen.“ Der Aufwand, BIM einzusetzen, ist zurzeit noch recht hoch, da die AVW erst seit Kurzem auf diese Technologie setzt. Dennoch ist sich Martens sicher, dass BIM zukunftsfähig ist:

„Unsere Planungsteams lernen immer mehr dazu. Für eine saubere, kostenoptimierte und fehlerfreie Planung ist BIM die Zukunft, davon bin ich überzeugt.“

Edward Martens
Vorstand der AVW AG

💡 Building Information Modeling (BIM)

Bei Building Information Modeling handelt es sich um eine Software, welche die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung einer Immobilie optimieren soll. Dabei werden jegliche Daten von allen Beteiligten – angefangen von den Investoren über die Ingenieure und Architekten bis hin zu den späteren Property Managern – in der BIM-Software erfasst, kombiniert und modelliert.

BIM kann die Zeitachse darstellen, die Kosten des Projekts widerspiegeln, auf Lebenszyklusaspekte eingehen und auch die Gebäudenutzung berücksichtigen. Damit ist Building Information Modeling eine ideale Methode für den gesamten Immobilienzyklus.

  

Change Magazin 03

Dieser Artikel ist Teil des Change Magazins 03

[Change] Magazin: Erfahren Sie mehr über die dritte Ausgabe 

Marina Vogt
Marina Vogt
Senior Content Marketing Specialist

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