UMNUTZUNG: WOHNEN UND ARBEITEN AN AUSSERGEWÖHNLICHEN ORTEN
Gerade in den Innenstadtlagen angesagter Städte fehlen Freiflächen für Neubauten – im Büro- ebenso wie im Wohnsegment. Umnutzungen von Verwaltungsgebäuden, Kirchen, Industriearealen, Gefängnissen oder Schulen: Sie haben sich zu einer echten Alternative entwickelt, um attraktive Wohnräume und Arbeitswelten zu schaffen. So entstehen Coworking-Spaces und Sportanlagen in Kirchen, Wohnungen in ehemaligen Schulen und auch aus Gefängnissen kann mitunter ein lebenswertes Quartier erwachsen.
Skurrile Umnutzung – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt
Die Immobilienwelt wird immer kreativer, um neue Flächen zu erschließen und die hohe Nachfrage nach Wohn- und Büroflächen zu bedienen. So wurde die ehemalige Kirche St. Elisabeth 2017 zur digitalCHURCH, dem bundesweit ersten Coworking-Space in einem Gotteshaus. Aus dem ehemaligen Untersuchungsgefängnis „Elwe“ in Kassel wurden 41 Wohnungen geschaffen und auch die Volksschule in der Düsseldorfer Lambertusstraße wurde in Wohnraum umgewandelt. Nahe Münster ist sogar aus der Kapelle des St. Josefshauses ein 9 mal 18 Meter großer Indoor-Fußballplatz entstanden.
Und der Trend zur Umnutzung setzt sich fort. In Düsseldorf-Derendorf soll bis 2024 auf dem Areal der ehemaligen Justizvollzugsanstalt „Ulmer Höh“ ein autofreies Quartier für Jedermann entstehen.
Maxfrei - ein Stadtquartier für Jung und Alt
Mit dem maxfrei entsteht auf einer der letzten noch zu erschließenden Flächen im Düsseldorfer Stadtzentrum ein Stadtquartier für Jung und Alt. Dabei steht der Name für die maximale Freiheit der Bewohnerinnen und Bewohner und spielt dabei auf die 120jährige Geschichte des Areals an. Bis 2012 befand sich zwischen der Ulmenstraße und der Metzer Straße eine Justizvollzugsanstalt. Übrig geblieben ist von dieser lediglich die Gefängniskapelle, die zu einem sozialen und nachhaltigen Wohnkonzept umgestaltet werden soll.
Im Oktober 2020 sollen die Bauarbeiten beginnen, die Fertigstellung des autofreien Quartiers ist für Mitte 2024 geplant. Philip Bellenbaum MRICS, Director Office Advisory, dessen Team für die Vermietung des Quartiers verantwortlich ist, fasst die Vorteile des Projekts folgendermaßen zusammen:
Es gibt keine strikte Trennung mehr zwischen Wohn- und Arbeitsplatz, das haben wir spätestens in den letzten Monaten festgestellt. Das maxfrei trifft als Stadtquartier mit einer Mischung aus Wohn- und Büroflächen ergänzt durch Gastronomie, Grünflächen, Nahversorgung und einer Kindertagesstätte somit konsequent den Nerv der Zeit.