MÉTAL 57: VON DER AUTO-WERKSHALLE ZUM NACHHALTIGEN BÜROGEBÄUDE DER ZUKUNFT
Oft assoziieren wir mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ eine Wirkung, die über einen längeren Zeitraum anhält, also auch für folgende Generationen noch Bestand hat. In der Immobilienbranche findet sich das Thema in Green Buildings bzw. in nachhaltigen oder ESG-konformen Gebäuden wieder. Doch Nachhaltigkeit muss nicht nur bedeuten, dass wir uns beim Bauen neuer Immobilien auf Energie-Effizienz oder ökologische Materialien konzentrieren – auch das Recycling oder die Revitalisierung brachliegender Flächen und Objekte leisten einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit und schonen darüber hinaus Ressourcen.
Gerade im Logistik- und Industriebereich lassen sich innovative Beispiele für die Revitalisierung alter Bestandsimmobilien finden. Und das heißt nicht, dass Industriegebäude auch Industriegebäude bleiben müssen: So wurde unlängst die Projektentwicklung des Bürokomplexes „Métal 57“ in Boulogne-Billancount (südwestlich von Paris) fertiggestellt. Diese fußt auf einer Umgestaltung und Erweiterung der ehemaligen prestigeträchtigen Renault-Werkshalle „57 Métal“.
Sie merken, es geht nach Frankreich! Wir nehmen Sie mit hinter die Kulissen und schauen uns an, was genau hinter dem Revitalisierungsprojekt von BNP Paribas Real Estate International steckt.
Gebäuderevitalisierung: Aus Alt mach fast Neu
Dass die Revitalisierung eines Gebäudes nicht mit reinen Sanierungsmaßnahmen gleichzusetzen ist, lässt sich daran erkennen, dass der Denkmalschutz oft eine große Rolle spielt. Die Gebäude müssen bei einer Umgestaltung ihre charakteristischen, historischen Merkmale beibehalten. So wurden auch beim ehemaligen Industriegebäude Métal 57 rund 50 % des ursprünglichen Gebäudes renoviert und ein Erweiterungsbau hinzugefügt. Um den industriellen Charakter zu erhalten, blieben die originalen Betonpfeiler erhalten; die Metallkonstruktion wurde unverändert wiederhergestellt. Dabei geht es bei einer Revitalisierung oft nicht nur um das Gebäude an sich, sondern auch um die Reintegration in das jeweilige Areal beziehungsweise eine Anpassung an gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Oft spielt hierbei auch ein vielseitiges und offenes Nutzungskonzept eine Rolle – Métal 57 als flexibles Gebäudeensemble ist ein perfektes Beispiel dafür. Ein wesentliches Ziel war die Einbindung des ehemaligen Industriegebäudes in den Stadtteil Trapèze, dessen Nutzungs- und Bevölkerungsstruktur sich tiefgreifend gewandelt hat.
Beim Bau von Métal 57 wurde die komplexe Herausforderung gemeistert, Alt und Neu zu vereinen. Ich finde es toll, dass das historische Erbe des Gebäudes bewahrt wurde, indem die typische Industriearchitektur erhalten wurde, die das Gebäude zu einem Wahrzeichen von Boulogne-Billancourt macht. Gleichzeitig werden uns modernste Arbeitsformen ermöglicht.
Métal 57 – Ambitionen zum Green Building
Métal 57 hat eine Vorreiterrolle hinsichtlich nachhaltiger Bauweisen und strebt Zertifizierungen wie BREEAM Excellent, Wired-Score Platinum, HQE Exceptionnel (Neubau) und Excellent (renovierter Gebäudeteil) an. So wurden im Rahmen der Revitalisierung der alten Werkshalle biobasierte Materialien aus dem ursprünglichen Gebäude wiederverwendet. Neben hochmodernen technischen Kontrollsystemen für die Arbeitsplätze, die zur Minimierung des Energieverbrauchs beitragen, verfügt das Objekt über eine begrünte Dachterrasse mit einer Fläche von 3.500 m². Diese trägt unter anderem zum Erhalt von Lebensräumen sowie Artenvielfalt bei und beinhaltet einen gemeinschaftlich angelegten Gemüsegarten.
Unter das „Well-Being“-Prinzip als wesentlicher Bestandteil eines Green Buildings fallen unter anderem ausgedehnte Coworking-Bereiche, kleinere Kreativflächen, Work-Cafés sowie eine ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Bereitstellung nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Darüber hinaus steht den Mitarbeitenden von BNPPRE das Customer Experience Center (CSC) zur Verfügung. Dieses dient zur Unterstützung von Anpassungs- und Veränderungsprozessen innerhalb sowie außerhalb des Unternehmens. Gemeinsam mit Kunden, kommunalen Behörden, Unternehmenspartnern und Start-ups wird dort gemeinsam an Ideen und Konzepten für die Stadt der Zukunft gearbeitet. Ökologische und soziale Aspekte sind somit im Gebäudekonzept fest verankert und stellen die CSR-Strategie in den Mittelpunkt.
Métal 57 wurde als Vorzeigeobjekt für unser CSR-Engagement konzipiert: Unser Ziel war es, zu zeigen, wie die Bürogebäude der Zukunft einen positiven Einfluss auf ihre Umgebung haben können, und zwar nicht nur in Bezug auf die Umweltverträglichkeit, sondern auch in Bezug auf die soziale Eingliederung und die Offenheit gegenüber der Stadt.
Dieser Artikel ist Teil des CHANGE Magazins 05