Stadtansicht Frankfurt

Frankfurt - vertikales Wachstum

Bekannt für seine Hochhausarchitektur ist Frankfurt schon lange, vor allem im Office-Segment. Jetzt setzt die Stadt neue Maßstäbe: Vertikaler Wohnbau bereichert die Innenstadt. Das Stadtquartier FOUR prägt zukünftig die Skyline. Aber auch horizontal dehnt sich Frankfurt aus.

"Wir befinden uns in einer ähnlichen Situation wie die meisten Großstädte: starker Zuzug, wenig bezahlbarer Wohnraum, kaum Neubauflächen. Soweit nichts Neues“, fasst José Martínez, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate in Frankfurt, die Lage in der Rhein-Main-Region zusammen. Sowohl die Ausdehnung in Richtung Westen mit den Stadtteilen Nied und Höchst als auch die Ausdehnung im Osten mit Maintal und Hanau seien wichtig, um in der Fläche zu wachsen.

Dem kommt die Stadt Offenbach gerne entgegen. Deren Stadtplaner verfolgen seit längerem eine Neuausrichtung im Städtebau. Ein Schulterschluss mit der Mainmetropole gehört zum Plan. Beide Städte treffen am Offenbacher Kaiserlei aufeinander. „Offenbach hat viele Gewerbeflächen umgewidmet, etwa in Bieber. Am Kaiserlei sehen Sie eine der größten Umstrukturierungen von industriellen Brachen der Region“, erläutert der Bereichsleiter der Stadtentwicklung, Matthias Seiler, und fährt fort: „Das Areal wurde dreigeteilt: eine reine Gewerbefläche im Westen, eine Mischnutzung von Wohnen, Büro und Hotel in der Mitte sowie modernes Wohnen im neu gestalteten Hafen.“ Der Frankfurter Immobilienspezialist Martínez ergänzt: „Frankfurt und Offenbach haben erkannt, dass sie sich gegenseitig brauchen.“ Denn der Wachstumsdruck in der Region ist enorm.

Internationale Arbeitgeber aus der Finanzbranche, aber auch große Rechtsanwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ziehen gut bezahlte Mitarbeiter in die Mainmetropole. So steigt die Nachfrage im Segment Luxuswohnungen deutlich. „International konkurriert Frankfurt mit London oder Paris, wobei Frankfurter Wohnraum nach diesen Maßstäben wiederum sehr gut bezahlbar ist“, schließt Martínez. Ein Leuchtturmprojekt, das im wahrsten Sinne des Wortes in die Höhe wächst, stellen wir im folgenden Best Practice vor.

FOUR Frankfurt - Blick vom Rossmarkt

Mit 233 Metern wird der T1 zum dritthöchsten Gebäude der Frankfurter Skyline | © Groß & Partner

PROJEKTENTWICKLUNG

FOUR – Urbanität leben

Vier weithin sichtbare Türme werden zukünftig eines der eindrucksvollsten Bauprojekte in Frankfurts Innenstadt bilden: das FOUR. Eine Brücke zwischen Bankenviertel und Stadtzentrum sollen die Office- und Wohntürme im Herzen der City werden. Und als vielfältiges Quartier einem bislang unzugänglichen Areal urbanes Leben einhauchen.

Wir sprechen von der wohl bekanntesten Baulücke der Frankfurter City: dem Areal zwischen Großer Gallus- und Junghofstraße sowie der Neuen Schlesingergasse. Wo noch vor wenigen Jahren im Handelsraum der Deutschen Bank im Sekundentakt Kurse über den Ticker liefen, klafft nach dem Abriss ein spektakuläres Loch mitten in der Innenstadt. Hinter der verbliebenen denkmalgeschützten Fassade in der Junghofstraße findet der Baufortschritt auf dem 16.000 Quadratmeter großen Gelände statt: In Spitzenzeiten werden hier rund 2.000 Handwerker beschäftigt sein.

Faszinierendes Architekturprojekt

Bis 2023 / 2024 wird auf der verbindenden Podiumsfläche, die die historische Fassade an der Junghofstraße einschließt, ein einzigartiges Ensemble aus vier Hochhäusern entstehen. Das FOUR wird mit seiner Spitze von 233 Metern die höchsten Büro-Etagen Frankfurts bieten. Selbstbewusst platziert das Architekturbüro UN Studio dieses identitätsstiftende Quartett in nächster Nähe zum Commerzbank Hochhaus und dem MAIN TOWER. Die Niederländer prägen die Skyline von „Mainhattan“ auf ihre ganz eigene Art. Durch die um 90 Grad gedrehten Gebäudekörper – ähnlich den Flügeln einer Windmühle – entwickeln sich interessante Blickbeziehungen, verstärkter Tageslichteinfall und eindrucksvolle 360-Grad-Fassaden. Keine der Fronten der futuristischen Türme steht sich direkt gegenüber, unansehnliche Rückseiten werden vermieden. Denn die Gesamtheit der Gebäude soll von verschiedenen Betrachtungspunkten immer wieder eine neue Gestalt annehmen. Diese „Architektur der Perspektiven“ setzt einen Meilenstein im urbanen Wohnungsbau.

Viel Kreativität, Arbeitsstunden und Herzblut stecken bereits heute in der Entwicklung unserer Foodhall, auch wenn diese lediglich ein Prozent des Projekts ausmacht.

Jens Hausmann
Geschäftsführer Groß & Partner

Urbanes Leben kehrt zurück

Realisiert wird das Projekt von den Grundstücksentwicklern von Groß & Partner sowie von den für Gestaltung und Ausführung des Quartiers verantwortlichen Architekten von UN Studio sowie HPP. „Wir verstehen uns als Frankfurter für Frankfurt. Und sind dankbar, dieses spannende Projekt in unserer Heimatstadt realisieren zu dürfen“, so Jens Hausmann, Geschäftsführer von Groß & Partner. Er ist überzeugt, dass das FOUR eine Bereicherung für die Innenstadt und ganz Frankfurt werden wird. Denn das Konzept zielt darauf ab, das Areal zu öffnen und bricht mit der bisherigen Office-Monostruktur. Innenstadt und Bankenviertel erhalten wieder eine bauliche Verbindung: So verlaufen die Wege zum Goetheplatz, Roßmarkt und zur Goethestraße als einladende Passagen. Wo einst die Flaniermeile Frankfurts verlief – lange bevor das Bankenviertel entstand – soll wieder Leben einkehren.

FOUR Frankfurt Quartiersplatz

Vitales Quartier: Der elegante Stadtplatz mit seiner kuratierten Foodhall hebt sich deutlich von der Systemgastronomie der Foodcourts in Einkaufszentren ab.

FOUR Frankfurt

In luftiger Höhe: Bodentiefe Fenster, spektakuläre Loggien und eine Deckenhöhe von drei Metern schaffen ein einzigartiges, weites Raumgefühl.

Prämiertes Investmentkonzept

„Die Besonderheit des FOUR liegt auch in der Komplexität der Projektfinanzierung mit einem Projektvolumen von deutlich über einer Milliarde Euro“, erklärt Hausmann im Gespräch. „Die vier Hochhaus-Einzelprojekte fußen auf fünf gemeinsamen Untergeschossen. Bei dieser Quartiersentwicklung aus einem Guss war von Anfang an ein Zusammenwirken von mehr als 20 Finanzierungspartnern notwendig.“ Für Groß & Partner ist dies eine Herausforderung und in der Immobilienbranche vermutlich ein Novum, sodass das Projekt unlängst sogar mit dem Preis des Fachmagazins immobilienmanager 2020 gewürdigt wurde.

Erstmals in Deutschland gelingt es der Assetklasse Wohnen, sich an diesem vornehmlich von Büroflächen geprägten Standort zu positionieren. Und so mit Office und Retail gleichzuziehen.

José Martínez
Geschäftsführer

Mittendrin: ein einmaliger Nutzungsmix

Wohnraum im Bankenviertel ist einmalig. Mit den Wolkenkratzern wächst ein lebendiges und sozial ausgewogenes Quartier in die Höhe: Mehr als 600 Wohnungen in verschiedenen Größen und mit teilweise gefördertem Wohnraum sorgen für eine gute Durchmischung in den Wohntürmen T2 und T3. Auf den rund 63.700 Quadratmetern werden bei Fertigstellung etwa 1.000 Menschen ein Zuhause finden. „Der 173 Meter hohe T2, das zukünftig höchste Wohnhochhaus Deutschlands, bietet einen Top-Investmentmix aus den Serviced Apartments eines Hyatt House, rund 380 geförderten und frei finanzierten Wohnungen und einer ergänzenden Nutzung im Podium durch Gastronomie, kleinere Einzelhandelsflächen und einen Supermarkt“, erläutert Hausmann. Auch hier liegt der Fokus klar auf Frankfurt: Wohnen sollen im FOUR idealerweise die Menschen, die nebenan arbeiten. „Das FOUR wird ein echtes Frankfurter Produkt. Von Frankfurtern konzipiert und gebaut, für Frankfurter, die hier investieren und leben“, konkretisiert Hausmann.

Mit dem FOUR entwickeln wir nicht nur eine unserer visionärsten Quartiersentwicklungen, sondern auch einen dauerhaften Teil der Identität Frankfurts.

Jens Hausmann
Geschäftsführer Groß & Partner

Die beiden Bürotürme T1 und T4 bieten Raum für 4.000 Arbeitsplätze und punkten mit spektakulären Aussichten und hochwertigen Office-Flächen. Doch erst die Melange aus vielen weiteren atmosphärischen Bausteinen erweckt städtisches Flair: Die Betriebsamkeit der beiden Hotels, die kuratierte Foodhall mit Frankfurter Gastronomen, der geschäftige Einzelhandel und die quirlige Kita erfüllen das Quartier mit Leben. Orte der Begegnung, wie der grüne, öffentlich zugängliche Dachgarten auf dem Podium, werden die kleine Stadt in der Großstadt zum Publikumsliebling machen.


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